Mahnmal St. Nikolai Hamburgs höchster Kirchturm als Wetterstation

Ingo Lange, Metereologe am Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN), zeigt das Windmessgerät auf St. Nikolai.

Hamburg – Wetterdaten aus 147 Metern Höhe sendet derzeit eine Wetterstation vom höchsten Kirchturm Hamburgs. Der Metereologe Felix Ament wird den Ultraschall-Windmesser zum Abschluss der derzeit laufenden Sanierungsarbeiten oben auf dem Turmkreuz befestigen. Mit 20 Messungen pro Sekunde liefert das Gerät den Wetterforschern verlässliche Winddaten vom Himmel über der Hansestadt.

Die Messstation in dieser Höhe sei so besonders, da das Wetter oben ein anderes ist als am Boden, sagte Ament. "Sonst beeinflussen immer Gebäude unsere Messungen, hier ist nichts im Weg." Ist das Gerät erst fest am Turm installiert, wird es nach Abschluss der Sanierungsarbeiten nicht mehr erreichbar sein. "Dann hoffen wir nur, dass der Blitz nicht dort oben einschlägt", so der Meteorologe. Die Daten der Wetterstation sind unter www.wettermast-hamburg.zmaw.de/Nikolaiturm.htm abrufbar.

Die Kirche St. Nikolai stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde im 2. Weltkrieg stark beschädigt. Heute dient die Ruine als Mahnmal gegen den Krieg. Der Turm ist nach dem Fernsehturm das zweithöchste Gebäude Hamburgs und der dritthöchste Kirchturm in Deutschland nach dem Ulmer Münster und dem Kölner Dom.