Hamburg (epd/HK). "Bienen-Inseln" an den Kindertagesstätten seien geeignet, Kindern die Bewahrung der Schöpfung nahe zu bringen. Mit der Aussaat von Wildblumen will der evangelische Kirchenkreis Hamburg-Ost den vom Aussterben bedrohten Bienen im Stadtgebiet neue Nahrung schaffen. 23 weitere Gemeinden wollen in den nächsten Wochen "Bienen-Inseln" anlegen.
Die neue Aufmerksamkeit für Bienen versteht sich auch als Kunst-Projekt. Unter dem Motto "BienenArt" will Initiator Axel Richter städtische und ländliche Regionen des Kirchenkreises vernetzen. Vorbild ist die "soziale Plastik" von Joseph Beuys (1921-1986), der zur documenta 1982 in Kassel 7.000 Eichen pflanzen ließ. Das Wachsen der Kunst im Auge des Betrachters gelte auch für das Bienen-Projekt, hieß es. Geplant sind außerdem Kunstaktionen mit Wachs, Ausstellungen in den Hauptkirchen und ein Kunst-Symposion mit Holz-Skulpturen. Entwickelt wurde das BienenArt-Projekt im KunstHaus am Schüberg in Ammersbek.
Die nächste "Bienen-Insel" soll Donnerstag, den 4. Juni, 17.30 Uhr in der HafenCity gepflanzt werden. Weitere Gemeinden sind unter anderem Mümmelmannsberg, Lohbrügge, Steilshoop und Ahrensburg. Auch theologisch ist die Biene von Bedeutung: Verheißen wird dem wandernden Gottesvolk im Alten Testament ein "Land, wo Milch und Honig fließt". Würden die Bienen verschwinden, würde auch die Aussicht auf das gelobte Land schwinden. Außerdem waren in früheren Jahrhunderten viele Pastoren als Bienenzüchter tätig. Heute ist dieses Hobby allerdings eher die Ausnahme.
Die Honigbiene ist in Deutschland nach dem Schwein und dem Rind das drittwichtigste Nutztier. Doch während der Mensch leicht ohne Schwein und Rind auskommen kann wäre ohne die Biene eine gesunde vegetarische Nahrung unmöglich. Vor allem im Obst- und Gemüsebau sind die Insekten unverzichtbar. An die 500 Bienenarten leben in Deutschland. Ihre zentrale Bedeutung liegt in der Bestäubung von Obst und Gemüse. Häufig gibt es durch die Insekten eine bessere Qualität bei Früchten und Samen als durch Selbstbestäubung.