Weitere 18 Prozent sind der Auffassung, dass die Stadt bereits zu viele Menschen aus Bürgerkriegs- und Kriegsgebieten aufgenommen habe. Dagegen finden 36 Prozent, dass Hamburg als reiche Stadt in der Lage sei, weitere Flüchtlinge aufzunehmen. Die Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut GESS Phone & Field durchgeführt.
Unterschiede werden unter anderem zwischen den Parteien deutlich: So ist für 53 Prozent der CDU-Wähler die Kapazitätsgrenze erreicht, 22 Prozent finden, sie sei bereits überschritten. Bei den Grünen-Wählern sind 72 Prozent für die Aufnahme weiterer Flüchtlinge, 28 Prozent dagegen.
In Hamburg erhalten derzeit rund 25.000 Flüchtlinge Unterstützung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Rund ein Drittel von ihnen lebt in öffentlichen Unterkünften der sogenannten Folgeunterbringung. Noch einmal 3200 Menschen halten sich in den sieben Einrichtungen zur Erstunterbringung auf.
Von dort sollen sie eigentlich nach den ersten drei Monaten in eine andere Unterkunft umziehen. Doch tatsächlich leben derzeit schon 1200 Menschen länger als ein Vierteljahr in der Erstunterbringung, weil die entsprechenden Folgequartiere fehlen.
Derzeit werden pro Monat in Hamburg rund 600 Flüchtlinge neu registriert, Anfang des Jahres waren es noch rund 300 monatlich. Ein Teil von ihnen wird jedoch in andere Bundesländer geleitet.