Verschenkt Hamburger Hafencity-Kapelle geht nach Nordfriesland

Möglicher Standort für die Kapelle ist die kleine Gemeinde Klanxbüll, die Ersatz für ihr marodes Gemeindehaus sucht. Klanxbüll ist die letzte Bahnstation vor dem Hindenburgdamm nach Sylt und besitzt die landesweit einzige Kirche auf dem Festland mit Reetdach. Die Gemeinde diskutiere derzeit aber noch andere Lösungen, sagte Pastor Claus-Walter Christen. Er rechnet mit einer Entscheidung im Herbst.

 

Rund 80 Anfragen aus dem gesamten Bundesgebiet hat der Trägerverein "Brücke" zu der Kapelle erhalten. Etwa zur Hälfte, so Pastor Mohr, seien es ernstzunehmende Angebote gewesen. So gab es Vorschläge, sie als Krankenhaus- oder Hafen-Kapelle zu nutzen. Die Kapelle besteht aus Fertigelementen, die miteinander verschraubt sind. Vorerst soll sie in Husum zwischengelagert werden. Auch wenn sie verschenkt wird, ist die Übergabe doch mit Kosten von rund 40.000 Euro für Abbau und Transport verbunden.

 

Derzeit steht das kleine Gotteshaus noch in der Nähe des Hamburger Kreuzfahrt-Terminals. Es wurde vier Jahre lang vom Ökumenischen Forum Hafencity für die tägliche Mittagsandacht und andere Gottesdienste genutzt. Mitte Juni ist das Ökumenische Forum in sein neues Bürohaus in der nahe gelegenen Shanghaiallee gezogen, in dem sich eine eigene Kapelle befindet. Im Herbst soll das Grundstück der alten Kapelle neu bebaut werden. Im Ökumenischen Forum sind 19 Kirchen zusammengeschlossen, um der Hafencity geistliche Impulse zu geben. Die beiden großen Kirchen gehören ebenso dazu wie Orthodoxe, Baptisten, Reformierte und Mennoniten.