Das Armutsrisiko für Kinder ist in Hamburg höher als in anderen Teilen Deutschlands (19,8 Prozent). Im Vergleich zu anderen Großstädten liegt Hamburg im Mittelfeld. Deutlich höher ist die Armutsquote in Berlin (36 Prozent), Bremen (35 Prozent), Essen (35 Prozent) oder Leipzig (34 Prozent). In München (13 Prozent) oder Stuttgart (16 Prozent) ist sie deutlich niedriger. Vergleichbar ist Hamburg mit Frankfurt/Main, Köln oder Dresden, wo die Armutsquote zwischen 24 und 25 Prozent liegt.
Verteilung der Gelder kritisiert
Die Bertelsmann Stiftung plädiert angesichts der Zahlen für eine andere Verteilung der staatlichen Gelder. "Armut darf nicht in Chancenlosigkeit münden", erklärte Vorstandsmitglied Jörg Dräger, ehemaliger Hamburger Wissenschaftssenator. Wo die Probleme größer sind, müsse auch mehr Geld für gute Kitas und gezielte Förderung in Brennpunkten investiert werden. Gerade die frühkindliche Phase sei entscheidend für die Entwicklung eines Kindes.
Als arm stuft die Stiftung Kinder ein, die in Familien mit Bezug sozialstaatlicher Grundsicherungsleistungen aufwachsen. In einem neu entwickelten Sozialraum-Atlas veröffentlicht die Stiftung nach eigenen Angaben relevante Daten zur Lebenswelt von Kindern. Auch die Bundesagentur für Arbeit hatte in der vergangenen Woche Zahlen veröffentlicht. Danach ging bundesweit die Zahl der von Hartz-IV-Leistungen lebenden Kinder unter 15 Jahren leicht zurück.
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