Dabei mussten 5.725 Flüchtlinge in der Hansestadt untergebracht werden, das seien nur 260 weniger als im gesamten Jahr 2014. Weiterreisen mussten jene Flüchtlinge, die nach dem Königsteiner Schlüssel auf andere Bundesländer verteilt wurden. Allein im Juni kamen 1.400 Menschen in die Stadt, so viele wie nie zuvor in einem Monat. Kurzfristig müssten daher Flüchtlinge auch in Zelten untergebracht werden, so Scheele weiter.
Derzeit gibt es in Hamburg den Angaben zufolge an 86 Standorten insgesamt 18.819 Plätze für Flüchtlinge. Weitere 38 Standorte und 6 Erweiterungen bestehender Einrichtungen mit zusammen rund 9.000 Plätzen seien in Planung. Bis zum Jahresende könnten davon 4.000 Plätze bezugsfertig sein. Zudem würden aber weitere 3.000 Plätze benötigt.
Sophienterrasse könnte ab nächstem Frühjahr Flüchtlinge beherbergen
Wie bereits gestern bekannt wurde, soll die umstrittene Flüchtlingsunterkunft an der Sophienterrasse im noblen Hamburger Stadtteil Harvestehude endgültig im kommenden Frühjahr umgebaut werden. Der zuständige Bezirk Eimsbüttel will dafür den Bebauungsplan in eine "Gemeinbedarfsfläche" ändern.
Für den Umbau des ehemaligen Kreiswehrersatzamtes gilt seit Januar ein Baustopp. Hamburgs Verwaltungs- und Oberverwaltungsgericht hatten verfügt, die Unterkunft passe nicht in ein "besonders geschütztes" Wohngebiet. Für heute Abend hat das Bezirksamt zu einer öffentlichen Plandiskussion in die Aula des Wilhelm-Gymnasiums im Klosterstieg eingeladen. Beginn ist um 19.30 Uhr.