19 Kirchen in einem Haus HafenCity - Richtfest des Ökumenischen Forums

Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) und HafenCity-Geschäftsführer Giselher Schultz-Berndt würdigten das Engagement der Kirchen in der HafenCity als "Belebung für Hamburgs innovativsten Stadtteil". Es sei wichtig, dass "neben dem städtischen und maritimen Trubel auch die Nähe zu Gott Einzug hält", sagte Schreiber. Er freue sich besonders über den Einzug der neuen Bischöfin Kirsten Fehrs im kommenden Jahr. Er sei "ein Fan" der Geistlichen, deren Verhandlungsgeschick er schon vom Runden Tisch kenne. Schultz-Berndt bezeichnete das Projekt im Blick auf die Zahl der beteiligten Kirchen als "einzigartig in ganz Europa".

 

Ökumenische Kapelle im Ergeschoss

Das 13,5 Millionen Euro teure Haus umfasst auf einer Grundfläche von 1.170 Quadratmetern sieben Stockwerke plus Dachterrasse und Tiefgarage. Die Fassade ist 45 Meter breit und 26 Meter hoch. Im Erdgeschoss entstehen eine ökumenische Kapelle, ein Weltcafé mit Foyer und Begegnungsräume. In die Etagen darüber werden die Bischofskanzlei für den Sprengel Hamburg und Lübeck, das Synodenbüro und weitere Kirchenbüros für insgesamt rund 25 Mitarbeiter einziehen.

 

In drei weiteren Etagen werden 26 Wohnungen unterschiedlicher Größe zwischen 30 und 120 Quadratmeter gebaut. Für acht Wohnungen werden noch Mieter gesucht. Die geistliche Leitung des Hauses wurde dem ökumenischen Laurentiuskonvent übertragen, der mit Pastorin Antje Heider-Rottwilm bereits seit 2008 in der HafenCity aktiv ist und künftig in der Shanghaiallee sein Hauptquartier aufschlagen soll. Auch Wohnungen für internationale Gäste sind fest eingeplant.

 

Brücke zu hunderten Gemeinden

Bauherrin ist die Grundstücksgesellschaft Shanghaiallee HafenCity, die eigens von der Nordelbischen Kirche und den beiden Kirchenkreisen Hamburg-Ost und Hamburg-West/Südholstein gegründet wurde. Das neue "Forum" soll nach dem Willen der Kirchen keine eigene Gemeinde bilden, sondern eine Brücke schlagen zu den vielen hundert christlichen Gemeinden und Einrichtungen in der Stadt. Zugleich soll es den Bewohnern und Besuchern der HafenCity als geistliches Zentrum und Info-Treff offenstehen.

 

Der Entwurf für das multifunktionale Kirchen-, Wohn- und Bürogebäude stammt von dem Saarbrücker Architektenbüro Wandel, Hoefer, Lorch und Hirsch, das auch die Neue Synagoge in Dresden und das Jüdische Zentrum in München gebaut hatte. Die Zertifizierung des Hauses mit dem "Umweltzeichen für Nachhaltigkeit im Bauen der HafenCity GmbH in Gold" ist beantragt.