Ökumenisches Forum HafenCity: 19 christliche Kirchen feiern Richtfest

Im Erdgeschoss entstehen eine ökumenische Kapelle, ein Weltcafé mit Foyer und Begegnungsräume. In die Etagen darüber werden die Bischofskanzlei für den Sprengel Hamburg und Lübeck, das Synodenbüro und weitere Kirchenbüros für insgesamt rund 25 Mitarbeiter einziehen.

 

Christliche Mieter gesucht

In drei weiteren Etagen werden 23 Wohnungen unterschiedlicher Größe zwischen 30 und 120 Quadratmeter gebaut. Für acht Wohnungen werden noch Mieter gesucht, die zwar einzeln wohnen, sich aber als Teil einer geistlichen Gemeinschaft verstehen wollen. "Wir wünschen uns Mieter, die ihren Alltag teilen und die christliche Botschaft in den Stadtteil tragen", sagt Stephan Dreyer vom Erzbistum Hamburg. Das Wohnprojekt sei ein Experiment, das die klassische Gemeindearbeit ergänzen soll.

 

Die geistliche Leitung des Hauses wurde dem ökumenischen Laurentiuskonvent übertragen, der mit Pastorin Antje Heider-Rottwilm bereits seit 2008 in der HafenCity aktiv ist und künftig in der Shanghaiallee sein Hauptquartier aufschlagen soll. Auch Wohnungen für internationale Gäste sind fest eingeplant.

 

Info-Treff und geistliches Zentrum

Das neue Forum soll nach dem Willen der Kirchen keine eigene Gemeinde bilden, sondern eine Brücke schlagen zu den vielen hundert christlichen Gemeinden und Einrichtungen in der Stadt. Zugleich soll es den Bewohnern und Besuchern der HafenCity als geistliches Zentrum und Info-Treff offenstehen.

 

Der Plan für das multifunktionale Kirchen-, Wohn- und Bürogebäude stammt von dem Saarbrücker Architektenbüro Wandel, Hoefer, Lorch und Hirsch, das auch die Neue Synagoge in Dresden und das Jüdische Zentrum in München entworfen hatte. Die Zertifizierung des Hauses mit dem "Umweltzeichen für Nachhaltigkeit im Bauen der HafenCity GmbH in Gold" ist beantragt.

 

Das Gebäude umfasst auf einer Grundfläche von 1.170 Quadratmetern sieben Stockwerke plus Dachterrasse und Tiefgarage. Die Fassade ist 45 Meter breit und 26 Meter hoch. Über 100.000 Klinkersteine werden gebraucht, darunter 20.000 als Spezialanfertigungen zur Gestaltung runder und gewölbter Bauelemente, sagte Bernhard Schick vom bauleitenden Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein. 4.500 Kubikmeter Beton sind nötig, um über 24.000 Kubikmeter Raum mit 4.700 Quadratmeter Nutzfläche zu umbauen.