Anlass der großen Wanderausstellung ist das erste Europäische Kulturerbejahr 2018. Unter dem Titel „Sharing Heritage“ lenkt es den Blick auf die Schätze und die Schönheit der kulturellen Vielfalt Europas.
32 evangelische und katholische Marien- und Nikolaikirchen bundesweit sollen beispielhafte Ausgangsorte sein, um die Geschichte von Namen und Kirchen, Menschen und Orten am Beispiel von Maria und Nikolaus oder Maja, Mia und Miriam, Nico, Nils und Niclas kennenzulernen – und so schließlich bei dem eigenen Namen anzukommen.
Zwei parallele Wanderausstellungen
Dazu geht es um zwei Protagonisten: Die Ausstellung „Bei Deinem Namen genannt: Nikolaus“ erzählt von Nikolaus von Myra, dem Gabenbringer des 6. Dezember, in „seiner“ ikonographischen Farbe blau. Sie wird ab dem 7. August in der Hauptkirche St. Nikolai zu Gast sein. Die parallele Ausstellung „Bei Deinem Namen genannt: Maria« zeigt das Leben Marias, der Mutter Jesu Christi, in „ihrer“ Farbe rot. Dieser Teil der Ausstellung wird ebenfalls noch nach Hamburg kommen: Ab dem 27. September bis zum 16. November, dann aber in den St. Marien-Dom.
Die Texte werden von Illustrationen aus dem berühmten Bildprogramm der christlichen Kunst begleitet, unter anderem von Raffaels "Sixtinischer Madonna", Michelangelos "Römischer Pietà" aus dem Petersdom in Rom oder Nikolaus-Szenen aus dem "Perugia-Altar" von Fra Angelico und dem Nikolaus-Altar der thüringischen Stadt Mühlhausen.
Karten mit den beteiligten Marien- und Nikolaikirchen in Deutschland und mit der Verbreitung der Namen und Kirchen in ganz Europa verbildlichen das Thema geografisch. Gedanken zu "Kultur und Identität", "Name und Erbe" sowie "Heimat und Mensch" konkretisieren den Kontext und zeigen, dass das Erbe Aller das Erbe des Einzelnen ist – das individuelle Erlebnis verbindet einen ganzen Kontinent.
Auseinandersetzung mit der eigenen Identität
Die zweisprachige Ausstellung (deutsch und englisch) soll Impulsgeberin sein: Sie ist laut EKD schnell zu erfassen, gut überschaubar und ermöglicht eine leichte Aneignung des Themas als Anreiz zur Selbst- und Weiterbeschäftigung. Der Hauptimpuls soll sich auf die Wahrnehmung von Ort, Geschichte und Name als Teil der eigenen Identität richten. „Aus der Abstraktion von Geschichte, Region und Religion werden mit der eigenen Person und dem eigenen Namen Orte der eigenen Wirklichkeit, eingebettet in einen größeren Kontext – regional und überregional, deutschlandweit und europäisch“, heißt es im Programm zur Ausstellung.
Auch ökologisch möchte die EKD mit der Ausstellung einen symbolischen Akzent für Nachhaltigkeit setzen: Die Module sind wiederverwendbare Umzugskartons. Gewöhnliches Verpackungsmaterial wird zu einem ungewöhnlichen und flexibel handhabbaren Informationsträger.
Die Ausstellung richtet sich verstärkt an Schulen und Schülergruppen ab etwa zehn Jahren. Sie wurde vom Kulturbüro des Rates der EKD, Berlin, initiiert und findet in Kooperation mit der Guardini-Stiftung statt. Sie ist als Bestandteil des ersten Europäischen Kulturerbejahres 2018 »Sharing Heritage« von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert. Die Schirmherrschaft für die deutsche Beteiligung hat Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier.