15 Jahre Aids-Seelsorge in Hamburg Gottesdienst zum Welt-Aids-Tag im Michel

Die Situation für HIV-Positive und Aidskranke hat sich verändert. Die Lebenserwartung ist gestiegen, seit 1996 gibt es neue Medikamente. Die Krankheit führt heute nicht mehr innerhalb von kurzer Zeit zum Tod. Dennoch gibt es weiterhin ein Stigma für die Betroffenen. „Aidskranke werden diskriminiert, ausgegrenzt und abgelehnt“, sagt Pastor Detlev Gause.

 

„Nach wie vor gilt die Infektion als schmuddelig, weil sie mit Sexualität zusammenhängt. Die Schuldfrage ist nicht geklärt“, sagt Gause. Damit müssten die Betroffenen lernen umzugehen. In der Aids-Seelsorge können sich HIV-Positive aussprechen und sie werden begleitet auf ihrem Lebensweg.

 

Wenn sich die Immunschwäche bei der Erkrankung ausbildet, gelten die Menschen als chronisch krank, manche werden arbeitsunfähig. Da stelle sich sehr schnell die Sinnfrage, aber auch die wirtschaftlichen Probleme müssten angegangen werden. Und nach wie vor bleibe es lebenslang Thema, wie die Betroffenen in ihrer Familie und in ihrem Freundeskreis mit Aids umgehen.

 

In Deutschland gibt es nach Angaben des Robert Koch Instituts derzeit rund 63.000 HIV-Positive/Aidskranke. Die Zahl der Neuinfektionen stagniert auf dem Niveau von rund 3.000 pro Jahr in Deutschland. Die größte Gruppe machen bei den Neuerkrankungen homosexuelle Männer aus. Die zweigrößte Gruppe wiederum sind heterosexuelle Menschen, gefolgt von Drogenabhängigen, die Spritzenbesteck gebrauchen. Ähnlich groß ist die Gruppe der Migranten, die aus Ländern mit einer hohen Aidsrate in der Bevölkerung kommen.

 

Mechthild Klein (kirche-hamburg.de)