Reihe "Licht und Dunkel" im Abaton Kino Gespräche über Filme und Religion - Überblick

Alle Filme werden jeweils um 19.30 Uhr im Abaton gezeigt,

wenn nicht anders angegeben:

 

Melancholia - Montag, 17.10.

Lars von Trier, Frankreich/Dänemark/Schweden/Deutschland, 130 Min., engl. OmU

 

Lars von Trier inszeniert das Ende der Welt als intimes Drama über zwei unterschiedliche Schwestern, die ein auf die Erde zurasender Planet zwingt, Bilanz zu ziehen. Der dänische Filmemacher schreckt nicht zurück vor apokalyptischen Bildern (...), lässt aber auch keinen Zweifel daran, dass es ihm im Grunde doch um einen Geisteszustand geht. Nicht von ungefähr wurde dem Planeten der Name „Melancholia“ gegeben.

Gast: Florian Vollmers, Sprecher der Nordischen Filmtage Lübeck

 

Citizen Kane - Licht & Dunkel Klassiker

Sonntag, 23.10. um 11.00 Uhr mit Dr. Hans Gerhold

Sonntag, 30.10. um 11.00 Uhr

Orson Welles, USA 1941, 119 Min., dt. Fassung

 

„Rosebud“ lautet das letzte Wort des Medienmoguls James Foster Kane (Orson Welles), bevor er einsam auf seinem Schloss Xanadu stirbt. Dieses Rätsel versucht ein Reporter auf eigene Faust zu entschlüsseln und rollt damit die geheimnisvolle Lebensgeschichte des mächtigen Pressezaren auf: Das frühe Ende seiner Kindheit, als er sich entschloss, eine vererbte Zeitung eigenständig weiterzuführen. Seitdem errichtete Kane ein Firmenimperium und drang in die Politik vor, bevor er alle Freunde und Bekannte brüskierte. Welles’ facettenreiches Charakterporträt und Gesellschaftsdrama fasziniert nach wie vor durch verschachtelte Rückblenden und den meisterlichen, innovativen Erzählstil.

 

 

Hell - Dienstag, 25.10.

Tim Fehlbaum, Deutschland/Schweiz 2011, 104 Min.

 

Seitdem die Strahlkraft der Sonne zugenommen hat, ist die Erde ein verdörrter, mörderischer Ort geworden. Nur wenige Überlebende sind zurückgeblieben, die sich notdürftig gegen die Sonnenstrahlen schützen und deren Leben von der Suche nach Wasser und Benzin bestimmt ist. Dazu gehört die Zweckgemeinschaft von Phillip (Lars Eidinger) und den Schwestern Marie (Hannah Herzsprung) und Leonie (Lisa Vicari). Auf dem Weg in die Berge, wo es angeblich Leben geben soll, lesen sie Tom auf, ohne sich sicher sein zu können, dass er ihnen wohlgesonnen ist.

„Hell“ ist ein postapokalyptischer Thriller über eine Gruppe von vier Überlebenden, die realisieren muss, dass die mörderische Sonne nicht ihr größter Feind ist.

Mit Dr. Volker Behrens, Hamburger Abendblatt

 

 

Die große Passion - Dienstag, 8.11. Premiere

Jörg Adolph, Deutschland 2008-2011, Dokumentarfilm, 144 Min.

 

Das berühmteste Dorf der Welt spielt die größte Geschichte aller Zeiten – und zum ersten Mal darf ein Dokumentarfilm wirklich hinter die Kulissen der Oberammergauer Passions-spiele blicken. Ein Dokumentarfilm im Stil des Direct Cinema über die legendären Oberammergauer Passionsspiele. Von den Vorbereitungen 2008 bis zur letzten Aufführung im Herbst 2010. Im Zentrum steht Christian Stückl, ein leidenschaftlicher Theatermacher, der mit einer jahrhundertealten Tradition und den Herausforderungen der Realität eines bayerischen Dorfes ringt. „Die große Passion“ zeigt das Leben hinter der Schauseite des Bibelspektakels im Spannungsfeld zwischen Kommerz und Kunst, Provinz und großer Welt, Gott und Menschen.

Premiere mit dem Regisseur Jörg Adolph

 

 

*Taste the Waste" - Montag, 31.10.

Dokumentarfilm, Valentin Thurn, Deutschland 2011, 88 Min.

 

Es klingt fast unglaublich und ist doch traurige Realität: Nahezu 50 Prozent aller Lebensmittel werden weggeworfen - ob durch den Verbraucher oder schon vorher durch die Industrie selbst. Niemandem gefällt diese Wahrheit und doch machen alle mit. Warum? Die Dokumentation sucht nach Antworten und befragt Akteure wie die Abfallwirtschaft, Supermarkt-Direktoren, Bauern oder Köche rund um den Globus. Gleichzeitig werden Alternativen zu verschwenderischem Verhalten sowie Möglichkeiten größerer Wertschätzung aufgezeigt.

Mit Thomas Schönberger, UmweltHaus am Schüberg und Ursula Gröhn-Wittern, BUKO Agrar Koordination

 

Die Höhle der vergessenen Träume - Montag, 14.11.

Dokumentation, Werner Herzog, Deutschland/Kanada/Frankreich/USA/Großbritannien 2010, 95 Min.

 

Erst im Jahr 1994 wurden die Chauvet-Höhlen nahe dem südfranzösischen Vallon-Pont-d'Arc entdeckt - und in ihnen über 30.000 Jahre alte Felsmalereien von Bären, Hyänen, Büffeln und Eulen. Die Abbildungen sind die ältesten bekannten Bilddarstellungen und markieren wissenschaftlichen Annahmen zufolge die Geburtsstunde der Kunst. Nur die allerwenigsten Forscher dürfen die Höhle betreten, so fragil sind die Kunstwerke an ihren Wänden.

Werner Herzogs eigene Stimme führt durch das steinzeitliche Museum, in das der Regisseur als erster ein Kamerateam mitbringen durfte, um das Innere zu filmen. Mit seinen Überlegungen fordert er die Zuschauer heraus, sich selbst die Frage nach dem Ursprung ihres Geistes und ihrer Träume zu stellen.

Mit Dr. Frank Meyberg, „Dialog Natur & Geist“

 

 

Halt auf freier Strecke

Freitag, 18.11. um 15 Uhr und Montag, 21.11. um 19.30 Uhr

Andres Dresen, Deutschland 2011, 95 Min.

 

Der 40-jährige Frank (Milan Peschel) hat einen Gehirntumor und nur noch wenige Monate zu leben, wie man ihm im Krankenhaus lapidar mitteilt. Er will die Zeit, die ihm bleibt, bei Frau und Kindern zu Hause verbringen, im erst kürzlich gebauten Häuschen am Stadtrand - eine emotionale Herausforderung für die ganze Familie. Seine Frau Simone kommt bei der Pflege immer wieder an die Grenzen ihrer Kraft. Auch für den achtjährigen Sohn und die pubertierende Tochter ist die Situation kaum auszuhalten. Dennoch begleiten sie ihren Vater auf seinem Weg bis zum Ende. „Halt auf freier Strecke“ ist auch ein Film über die Kraft der Liebe im Angesicht des Todes.

Andreas Dresen gewann bei den Filmfestspielen in Cannes mit diesem berührenden Film den Hauptpreis in der renommierten Nebenreihe „Un certain regard“. Im Rahmen des diesjährigen Hamburger Filmfestes wurde er gemeinsam mit seinem Produzenten Peter Rommel mit dem Douglas-Sirk-Preis für einen besonderen Beitrag zur Filmkultur ausgezeichnet.

Freitag, 18.11. um 15 Uhr mit Regisseur Andreas Dresen

Montag, 21.11. um 19.30 Uhr mit Dr. Dorothee Haart, Krankenhausseelsorgerin am Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf

 

 

Sommer in Orange - Montag, 28.11.

Marcus H. Rosenmüller, Deutschland 2011, 110 Min.

Eine Gruppe Sannyasins zieht zu Beginn der 80er Jahre von Berlin auf einen Bauernhof in einer kleinen Gemeinde mitten in Oberbayern – Urschreitherapie und Vollkornschrot treffen auf Schützenverein und fest gefügte Horizonte. Mittendrin die zwölfjährige Lili mit ihrem Bruder Fabian und ihrer Mutter Amrita. Die Dorfbewohner beobachten die Bhagwan-Anhänger mit neugierigem Misstrauen. Lili gerät zwischen die Fronten: Nicht zuletzt in der Schule wird sie von den anderen Kindern gemieden. Als sie es satt hat, etwas Besonderes zu sein, beginnt sie, ein „Doppelleben“ zu führen: Zu Hause trägt sie weiter Orange, lebt vegetarisch und reißt linksalternative Sprüche. Für die Schule aber tauscht sie orange Pluderhosen gegen grauen Faltenrock und betet mit den anderen das Vater Unser. Lange kann der Spagat zwischen Om und Amen natürlich nicht gut gehen…

Mit dem Regisseuer Marcus H. Rosenmüller

 

 

Tyrannosaur - Montag, 5.12.

Paddy Considine Großbritannien 201192 Min., FSK: ab 16 Jahre, OmU

 

Joseph kann seine Wut nicht unter Kontrolle halten. Bei den meisten Pubs hat er wegen seiner aggressiven Ausfälle Hausverbot. Da trifft er auf die religiöse Hannah, die trotz seiner Beleidigungen die Ruhe bewahrt, ihn zum Besseren bekehren will. Er findet das furchtbar, kehrt aber immer wieder zu ihr in den Secondhand-Laden, den die verheiratete, kinderlose Frau betreibt, zurück. Sie unterhalten sich, kommen sich langsam näher. Da taucht sie eines Tages mit dunkler Brille und blauen Flecken im Gesicht auf.

Im Anschluss Buchpräsentation und Filmgespräch

Im Dezember erscheint unser Buch „Wissen sie, was sie tun? Zur filmischen Inszenierung jugendlicher Gewalt“ im Marburger Schüren Verlag (hrsg. von Jörg Herrmann, Jörg Metelmann und Hans-Gerd Schwandt). Im Rahmen des Filmgesprächs stellen wir das Buch vor und diskutieren mit Gästen über Film „Tyrannosaur“ und Buch.

Mit den Herausgebern von „Wissen sie, was sie tun?“ Jörg Herrmann und Hans-Gerd Schwandt und Gästen

 

 

Hinweis Filmseminar

 

Im Kreisel der Matrix - Samstag, 22. Oktober 2011, 16.00-22.00 Uhr

Virtuelle Räume in Filmen von Orson Welles und Federico Fellini bis zu Terry Gilliam und „Inception“

Filmseminar mit Dr. Hans Gerhold, Münster

Veranstaltungsort: Katholische Akademie Hamburg, Herrengraben 4, 20459 Hamburg

 

Nicht erst seit der Wille zum Spezialeffekt den Spielfilm im digitalen Zeitalter radikal verändert hat, gibt es in der Filmgeschichte Versuche, Räume als Spiele mit Wahn und Wirklichkeit zu arrangieren. Im Begriff des Virtuellen, das als Gegensatz zu physischer Existenz zu verstehen ist, aber filmisch real und hyper-real erscheint, konkretisieren sich Vorstellungen von Weltdeutung und Welterschaffung. Das reicht von reinen Traumwelten bis zur Simulation von Parallelwelten, die faszinierende Ergebnisse geliefert hat und in der surrealen Schönheit der „Matrix“ und des Kreisels in „Inception“ ästhetische Höhepunkte schuf. Avantgarde- und Autorenfilmer haben mit architektonischen Entwürfen und Sinn für Design und räumliche Anordnungen computergeneriertes Kino vorweggenommen. Das Filmseminar wird sich, von Orson Welles’ Kafka-Transformation „Der Prozess“ bis zu Christopher Nolans „Inception“, mit den Schauplätzen, Spielräumen und Simulationen des Virtuellen beschäftigen.

 

Anmeldung erbeten (Tel. 36952-0, programm@kahh.de), Teilnehmerbeitrag: 25,00 € (inkl. Abendimbiss und Kinoeintritt)

Teil des Seminars ist Citizen Kane von Orson Welles am Sonntag, 23. Oktober 2011, 11.00 Uhr, im Abaton-Kino.

 

Veranstaltungsort

Abaton-Kino

Allendeplatz 3, 20146 Hamburg

Tel. 41 320 320, 15.30-22.30 Uhr (Kinokasse)

 

Veranstalter/weitere Informationen

Katholische Akademie Hamburg

Herrengraben 4, 20459 Hamburg

Kontakt: Tel. 36 95 2-0, programm@kahh.de

www.kahh.de

 

Evangelische Akademie der Nordelbischen Kirche

Königstraße 52, 20459 Hamburg

Kontakt: Tel. 30620-1452, info@akademie-nek.de