„Wenn ich mir Strukturen in der Kirche anschaue, dann stelle ich mir immer die Frage: Was ist der Sinn dieser Struktur? Wem dient diese Struktur?“, erklärt sie. „Ich wünsche mir Strukturen, die den Schutz der Opfer in den Mittelpunkt stellen. Daran arbeite ich.“
Innerhalb der Evangelischen Kirche Deutschlands haben Hamburg und die Nordkirche eine Vorreiterrolle. Trotzdem sieht Beate Pfeiffer noch viel Arbeit vor sich. „Wir haben uns auf den Weg gemacht, aber was wir erreicht haben, ist noch nicht genug“, sagt die Präventionsbeauftragte. Um mehr Menschen für das Thema Missbrauch und sexualisierte Gewalt zu sensibilisieren, will sie ab Oktober erste Fortbildungskurse anbieten. Dabei geht es auch um das Erarbeiten von Schutzkonzepten und Beschwerdesystemen innerhalb der Kirche.
Den Blick schärfen
Im Fokus ist vor allem der Kinder- und Jugendbereich. Aber auch Bereiche, in denen viele ehrenamtliche Mitarbeiter engagiert sind, oder die Altenpflege. „Ich möchte, dass die Menschen, die an den Kursen teilnehmen, daraus für sich etwas ziehen können. Es soll ein persönlicher Gewinn sein, für den eigenen Blickwinkel“, meint Beate Pfeiffer. Bei den Kursen arbeiten die Kirchenkreise auch mit externen Fachberatungsstellen zusammen, wie zum Beispiel Wendepunkt e.V. oder der Ev. Beratungsstelle für Familien – Sicher im Leben der Diakonie Hamburg-West/Südholstein. Imkommenden Jahr soll es Seminare für Kirchengemeinden geben, um sie bei der Entwicklung eigener Schutzkonzepte zu unterstützen.
Der erste Kurs ist bereits ausgebucht, für die folgenden Termine gibt es aber noch Plätze. Am Freitag, den 20. September 2019, von 11 bis 13 Uhr lädt die Fachstelle Prävention ein zu einer allgemeinen Vorstellung des Fortbildungskonzepts. Im Haus der Kirche, Max-Zeck-Straße 1, 22459 Hamburg.