Hamburger Bombennächte von 1943 Feuersturm-Gedenken mit Bürgermeister und Bischöfin

Bei der Serie schwerer Luftangriffe der "Operation Gomorrha" Ende Juli 1943 wurden mehr als 35.000 Hamburger getötet, fast eine Million Menschen wurden obdachlos. "Für viele ist die Erinnerung an diese schrecklichen Julitage 1943 enorm präsent und prägend", sagte Bischöfin Fehrs. Sie löse bis heute tiefgreifende Erschütterung aus. Der Feuersturm habe zigtausende Familien in Trauer gestürzt und eine Schneise der Vernichtung gezogen, die das Stadtbild Hamburgs für immer verändert habe. Das Gedenken am 4. August sei deshalb so wichtig, weil hier Trauer und Erinnerung, aber auch die Versöhnung einen "Ort der Würdigung" erhalten würden.

 

Das Symbol der Nagelkreuze

Die Bischöfin erklärte weiter, sie sei dankbar für den Geist der Versöhnung, der nach 1945 auf dem Boden der Zerstörung gewachsen ist. Nicht zuletzt durch die Nagelkreuzgemeinschaft, der auch die Hamburger Hauptkirche St. Katharinen und das Mahnmal St. Nikolai angehörten. Nach der Zerstörung der Kathedrale von Coventry (England) am 14./15.November 1940 durch deutsche Bombenangriffe ließ der damalige Dompropst Richard Howard die Worte „Vater vergib“ in die Chorwand der Ruine meißeln. Aus Zimmermannsnägeln wurde ein Nagelkreuz zusammengefügt, welche die Balken des Deckengewölbes der alten Kathedrale zusammengehalten hatten. Aus den Überresten der Zerstörung wurde so ein Symbol geschaffen, das den Geist der Vergebung und des Neuanfanges ausdrücken soll. Das Nagelkreuz aus Coventry steht heute als Zeichen der Versöhnung an vielen Orten der Welt.