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Die Konfirmation ist die Bestätigung der Taufe. Babys und Kinder können noch nicht selber bezeugen, dass sie im christlichen Glauben leben und deshalb getauft werden wollen. Das tun ihre Eltern oder Paten stellvertretend für sie. Ihr persönliches „Ja“ dazu holen sie dann als Jugendliche mit der Konfirmation nach. Die findet statt, wenn sie 14 Jahre alt und damit religionsmündig sind. Zuvor besuchen sie den Konfirmationsunterricht.
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Es kommen heute auch Jugendliche in den Unterricht, die nicht getauft sind. Ihre Eltern wollten ihnen die Möglichkeit geben, selbst zu entscheiden, ob sie Mitglied der Kirche werden wollen. Wenn sie das möchten, können sie sich während der Konfirmationszeit taufen lassen. Und konfirmieren lassen, auch wenn die Eltern nicht in der Kirche sind.
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Die Jugendlichen begegnen dem christlichen Glauben. Sie lesen in der Bibel, erfahren mehr über die Lehren Jesu, werden an Formen der Spiritualität wie den Gottesdienst oder das Gebet herangeführt. Sie lernen verschiedene Bereiche der Gemeindearbeit kennen und besuchen diakonische Einrichtungen. Sie erfahren, welche Rolle der christliche Glaube im Alltag spielt. Viele bringen auch selbst Glaubenserfahrungen mit, für die sie hier eine Sprache finden können. Zudem spielt, anders als in Schule oder Verein, Leistungsdruck beim Konfirmandenunterricht keine Rolle. Hier können meditative Elemente ausprobiert werden, kann man spüren, welche Kraft in einem Gebet steckt.
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Ja klar! Wir setzen uns frei mit dem Glauben auseinander und gehen auf alle Fragen von Konfirmanden ein. Die Jugendlichen sollen sich während dieser Zeit ihr eigenes Urteil bilden. Ich hatte auch schon Teilnehmer, die während des Unterrichtes festgestellt haben: ,Ich finde keinen Zugang zum christlichen Glauben, ich kann nicht sagen, das ich an Gott glaube’. Sie haben sich nicht konfirmieren lassen.
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Die Vorgabe umfasst 60 Zeitstunden, die von den Gemeinden auf mindestens ein und maximal zwei Jahre verteilt werden können. Weil viele Schulen ganztägig unterrichten, schließen sich manche Gemeinden zusammen und bieten Konfi-Camps an: Die Jugendlichen fahren für eine Woche ins Zeltlager. Zusätzlich kommen sie an einigen Sonnabenden vor der Konfirmation zusammen. Bei einem weiteren einjährigen Modell findet der Unterricht einmal im Monat am Sonnabend statt. Bei uns in Hamm läuft er über anderthalb Jahre, mit einer Stunde pro Woche am späten Nachmittag und zwei Wochenend-Freizeiten.
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Um die Gemeinde kennenzulernen, gehört es dazu, den Gottesdienst zu besuchen. Die Anzahl der Besuche ist in den Gemeinden unterschiedlich geregelt. Es können 20 Gottesdienste sein. Bei uns sind es 25 Besuche, verteilt auf anderthalb Jahre. In vielen Gemeinden gibt es auch spezielle Jugendgottesdienste.
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Der Unterricht kostet nichts. Bei Freizeiten und Konfi-Camps fallen meist Kosten für Übernachtung und Verpflegung an. Anmeldetermine für die Konfirmation erfragt man am besten telefonisch in den einzelnen Gemeinden.
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Sie befassen sich mit Fragen des Lebens. Wie etwa: Wo komme ich her, wo gehe ich hin? Und sie erleben eine neue Gemeinschaft. Sie lernen andere Jugendliche kennen, wachsen durch gemeinsame Erfahrungen und Unternehmungen zu einer Gruppe zusammen. In vielen Gemeinden sind auch ehrenamtliche Teamer eingesetzt, das sind ältere, bereits konfirmierte Jugendliche. Diese sind entsprechend ausgebildet, begleiten Freizeiten oder gestalten den Konfirmationsunterricht mit. Das kommt bei den jungen Teilnehmern sehr gut an.
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Wie der Unterricht gestaltet wird, ändert sich. Aber die Kernfragen des Glaubens bleiben zeitunabhängig. Und heute rücken die Fragen zum Christentum auch wieder verstärkt ins Interesse, besonders durch die Begegnung mit anderen Religionen wie dem Islam.
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Hier gibt's weitere Infos:
- kirche-hamburg.de/konfirmation
- konfiweb.de – für Jugendliche
- evangelisch.de – Konfirmation? 13 Antworten für Eltern
- Für die Firmungstermine in der katholischen Kirche am besten direkt in den Gemeinden anrufen