Der Truck machte am Wochenende Halt in der lettischen Hauptstadt Riga. Das Miteinander in Europa werde derzeit stark gefährdet, sagte Fehrs. Nationalistische und ausgrenzende Töne würden stärker. Der Stationenweg setze jedoch ein anderes Zeichen.
"Uns verbindet mehr, als uns trennt. Vielfalt ist eine Stärke, wenn sie im Geist der Gemeinschaft gelebt wird", sagte Fehrs. Im gemeinsamen Glauben an Jesus Christus könnten die Kirchen der Reformation "Wegbereiter für ein geeintes und menschliches Europa sein".
Das Reformationsjubiläum werde nicht nur international und europäisch, sondern auch geschwisterlich gefeiert, sagte Fehrs. Auch deshalb habe die Tatsache, dass die Evangelisch-Lutherische Kirche Lettlands im Juni 2016 die Frauen vom Pfarramt ausgeschlossen habe, "innerhalb und außerhalb Lettlands große Erschütterung ausgelöst".
Sie hoffe sehr, dass sich die lettische Kirche dem weiteren Dialog nicht verschließe und das geistliche Potential von Frauen in vollem Umfang nutze. Kirsten Fehrs ist in Hamburg Nachfolgerin von Maria Jepsen, der ersten lutherischen Bischöfin weltweit.
Geschichten sammeln auf dem Weg nach Wittenberg
Der Europäische Stationenweg ist eines der zentralen Projekte im Jubiläumsjahr 500 Jahre Reformation. Er verbindet 67 Städte in 47 Kirchen in 19 europäischen Staaten. Seit November 2016 ist ein Truck als Geschichtenmobil unterwegs. Für jeweils 36 Stunden wird Station gemacht.
Vor Ort werden von den gastgebenden Kirchen in Kooperation mit kommunalen und zivilgesellschaftlichen Partnern regionale (Reformations-)Geschichten inszeniert und präsentiert. Am 20. Mai kommt das Geschichtenmobil in der Lutherstadt Wittenberg an und mündet in die "Tore der Freiheit – Weltausstellung Reformation".
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