Dieser Frage geht die Ausstellung anhand der Lebenswege von acht St. Paulianern nach –
wie den beiden Brüdern Paul und Otto Lang. Die beiden waren Gründer der Rugby Abteilung im FC. St Pauli und jüdischen Glaubens. Beide überlebten das Dritte Reich, der eine floh, der andere wurde spät in ein KZ gebracht und konnte dort von den Alliierten befreit werden. Die Geschichten die die Ausstellung erzählt sind keine Heldengeschichten.
"Der FC St. Pauli war in der Nazi-Diktatur ein Mitläuferverein. Das muss man so klar sagen. Heute irritiert das natürlich. Wir wollen die Besucher anregen sich zu Fragen: was hätte ich gemacht, damals?", erklärt Christoph Nagel, vom Museum des FC St. Pauli. Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Vereinsmuseum am Millerntor realisiert. Sie ist Teil der Feierlichkeiten zum 200. Jubiläum der St. Pauli Kirche und bis zum 1. März geöffnet.
"Es geht um Lebenswege. Wir glauben, das passt sehr gut in eine Kirche", sagt Kurator Christoph Nagel.
Historisch gesehen
Wie überall in Deutschland übernahmen auch in Hamburg die Nationalsozialisten nach 1933 die Macht. Nachdem mehrere Senatoren und der Bürgermeister Carl Wilhelm Petersen durch Drohungen zum Rücktritt gezwungen worden waren, wählte die Bürgerschaft am 8. März 1933 einen nationalsozialistisch geführten Senat. Nur drei Monate später wurde der Senat aufgelöst. Hamburg wurde dem Reichsstatthalter Karl Kaufmann unterstellt. Zu diesem Zeitpunkt lebten in der Hansestadt rund 19.400 Bürger jüdischen Glaubens. Nach der Befreiung durch die britische Armee im Jahr 1945 waren es noch 647. Alle anderen waren zur Ausreise gezwungen oder in Konzentrationslager verschleppt und dort vielfach ermordet worden.
Die nächsten Öffnungstage der Ausstellung „FC St. Pauli: Lebenswege 1933-45“, sind Sonnabend, 18.1. und Sonntag, 19.1., jeweils 13-16 Uhr. Donnerstag, 23.1. 15-18 Uhr; Sonntag, 26.1. von 13-16 Uhr; Donnerstag, 30.1. 15-18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Für Gruppen ab acht Personen sind individuelle Öffnungen möglich.