Gesunde Ernährung wird bei uns ganz groß geschrieben“, sagt Plath. Vor gut zehn Jahren hat ihr Team bereits auf Vollwertkost umgestellt. Für Kinder, die neu in die Einrichtung kommen, bedeutet dies jedes Mal eine kleine Herausforderung - für die Verdauung und auch für die Geschmacksnerven. Jetzt hat der Kirchenkreis Hamburg-Ost für seine 120 Kindertagesstätten das Ziel gesetzt, gesunde Ernährungs- und Bewegungsangebote anzubieten.
Kinder kochen eigenes Menü
Zufriedenheit spiegelt sich auf den Gesichtern der 15 Jungen und Mädchen. Die Sechs- bis Neunjährigen raspeln, schnibbeln und schneiden Gemüse. Die Jenfelder Hort-Kinder kochen ihr eigenes Menü: Selbst gemachte Pommes Frites, Gemüseburger, dazu einen Apfel-Möhrensalat. Sogar der Ketchup wird selbst gemacht. Zum Abendbrot sind nämlich die eigenen Eltern eingeladen.
Zwischen den Tischen steht Sandra Ludvik. Sie ist Ökotrophologin und erklärt den Kindern die guten Zutaten, und dass Pommes“ tatsächlich aus Kartoffeln entstehen. Ludvik ist eine der Referentinnen, mit denen das Projekt Gesunde Eltern – Gesunde Kinder“ des Kirchenkreises Hamburg-Ost zusammen arbeitet. Begonnen wird in Kitas in so genannten sozial schwachen Stadtteilen mit hohem Migrantenanteil. Denn hier ist der Handlungsbedarf am größten. Zu den Angeboten zählen Veranstaltungen wie Leckeres aus der Brotdose“ oder Mein Kind isst zu wenig“. Auch in der Jenfelder Kita kam dies gut an.
Für Kita-Leiterin Astrid Plath bieten die Ernährungsangebote einen doppelten Nutzen: Wir werden professionell in Fragen der gesunden Ernährung geschult. Und zu den Eltern, die bei allen Veranstaltungen dabei sind, entsteht ein guter Kontakt.“
Unterstützt wird das Projekt in den evangelischen Kita von der Kroschke Stiftung für Kinder mit 30.000 Euro. Die Geschäftsführerin Margret Matthies erklärt warum: “Heutzutage können einige Eltern nicht einmal mehr Grießbrei kochen, vielen Kindern ist das Ritual einer gemeinsam am Esstisch eingenommenen Mahlzeit fremd. Wir finden es wunderbar, dass hier die Kinder geschult und die Eltern an den Tisch geholt werden.“
Wolfgang Främke /mk (www.kirche-hamburg.de)