Der Ort der Feierlichkeiten am Dienstag, den 7. Januar, ist der Mariendom in St. Georg. Sie beginnen um 18.15 Uhr. Grußworte sprechen unter anderem der Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), der Kieler Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und die evangelische Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Die Predigt im Gottesdienst hält der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode. Für die Musik beim anschließenden Volksfest sorgen die Lübecker Blechbläser "Lemmys Brass".
Ost und West zusammen
Das Erzbistum ist nicht nur das jüngste, sondern auch das flächenmäßig größte Bistum in Deutschland. Neben Berlin ist Hamburg zudem das einzige Erzbistum, das Regionen in Ost und West umfasst: Hamburg, Schleswig-Holstein und der Landesteil Mecklenburg.
Von den knapp 400.000 Mitgliedern leben rund 46 Prozent in Hamburg, 44 Prozent in Schleswig-Holstein und zehn Prozent in Mecklenburg. Etwa jedes fünfte Mitglied hat einen ausländischen Pass. 171 Nationen wurden zuletzt gezählt. Die größte Gruppe stellen die Polen (41.000) vor den Italienern (7.200) und den Portugiesen (6.800). 144 Priester sind aktiv im Dienst, 90 bereits im Ruhestand.
Erster Bischof nach der Reformation
Ludwig Averkamp (1927-2013), ehemaliger Bischof in Osnabrück, wurde mit Gründung des Erzbistums erster Hamburger Erzbischof nach der Reformation. Präsenter im öffentlichen Leben war in dieser Zeit allerdings Hans-Jochen Jaschke, der bereits 1988 als Weihbischof nach Hamburg kam. Anfang 2003 übernahm Erzbischof Werner Thissen das Amt des Erzbischofs. Seit März 2015 ist der gebürtige Kölner Stefan Heße Oberhirte im Norden.
Aktuelle Belastungen für das Erzbistum
Hohe Schulden, der zunehmende Priestermangel und sexueller Missbrauch durch Pfarrer belasten derzeit das Erzbistum. Es will sechs der 21 katholischen Schulen aufgeben. Die anderen 13 Schulen sollen weiterentwickelt werden. Auch der Immobilienbestand mit rund 200 Kirchen und 600 anderen Gebäuden muss reduziert werden.
Zahlreiche Fälle von sexuellem Missbrauch musste das Erzbistum einräumen: Von der Nachkriegszeit bis 2015 hat es im Norden mindestens 33 katholische Priester gegeben, die Minderjährige sexuell missbraucht haben. Besonders häufig gab es Missbrauch in Mecklenburg, einen besonders schweren Fall in Neubrandenburg.