Während ihres Aufenthalts in Paris als Kammer-Zofe entdeckte Bertha Keyser ihr Herz für die Randständigen der Gesellschaft und ging als Erzieherin in ein Heim für "gefallene Mädchen".
Später in Hamburg gründete sie das Obdachlosenheim "Fels des Heils" für Frauen. Ihre Feldküche ernährte in den 20er Jahren täglich rund 600 Bedürftige. Sie organisierte Straßengottesdienste, Besuchsdienste für Inhaftierte und Kranke und kümmerte sich um Prostituierte.
Noch im hohen Alter unterhielt sie in der Neustadt während der Nachkriegszeit ein kleines Ladengeschäft, wo sie täglich rund 100 Bedürftige mit Essen und Kleidung versorgte. Sie starb mit 94 Jahren. Rund 500 Gäste begleiteten den Trauerzug. Ihr Grab befindet sich auf dem Ohlsdorfer Friedhof im "Garten der Frauen".