Schöne Gärten und Parks - Folge 4 Erdbeeren auf Arabisch

Im Garten Vielfalt leben - auch sprachlich

Norderstedt – Aus einem Gummistiefel wachsen Wicken. Bohlen aus Laminat bilden einen Trampelpfad. Der Interkulturelle Garten in Norderstedt ist zwar ein Verein, aber Schrebergartenmentalität liegt seinen Mitgliedern fern. Sie kommen aus aller Herren Länder. Sie sind offen, für alle die mitmachen - oder sich einfach nur am Naschgarten laben wollen.


Rot eingefasste Hochbeete, bunte, mosaikbesetzte Hocker und ein Brunnen: Schon aus der Ferne fällt der Garten auf, der zum Stadtpark Norderstedt gehört. Angrenzend liegt das Arboretum und der Bustan – der biblische Wein- und Obstgarten. Auch der große Abenteuerspielplatz ist nicht fern.


Vor drei Jahren entstand der Garten, im Zuge der Landesgartenschau. Er soll mit seinen rund 1000 Quadratmetern Fläche dazu beitragen, dass sich Menschen verwurzeln können fern ihrer Heimat. Dass sie Gemeinschaft erleben – und ihrer Lust am Gärtnern frönen können, mit selbstangebauten Bohnen und Kichererbsen, Erdbeeren und Minze.

 

Die Parzellen werden jede Saison neu vergeben

 

Menschen aus zehn Nationen beackern hier 17 Parzellen. Sie werden jede Saison neu vergeben, damit jeder einmal dran kommt. Eine Gemeinschaftsfläche ist für alle da. „So bleibt der Garten für alle offen“, sagt Irene Tischer. Die Gartenbauingenieurin unterstützt die Arbeit des Trägervereins beim Diakonischen Werk Hamburg-West/Südholstein.


39 Familien sind in dem Verein vertreten – sie kommen unter anderem aus Afghanistan, Ghana, der Türkei  - und aus Norderstedt. Sie feiern hier Geburtstage und laden auf ihre kleine Bühne ein – etwa zum Afrikanischen Fest. Jeden dritten Freitag im Monat gärtnern sie gemeinsam. „Das verbindet – über alle Sprachbarrieren hinweg.“

Der Interkulturelle Garten ist an diesem Pfingstwochenende eine Station beim neu angelegten Schöpfungsweg durch den Stadtpark, zu dem die Norderstedter Kirchengemeinden einladen. An jeder Station wird ein Bibeltext vorgelesen und eine kurze Anleitung zum Schauen und Meditieren gegeben. Der Rundgang dauert ca. 90 Minuten.



Ort: Stadtpark Norderstedt, Feldpark
Treffpunkt für den Schöpfungsweg ist die Promenade neben dem Haus am See
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Zeit: 12. Oktober 15.00 Uhr.