Diese wunderbare Botschaft erklingt als Freudenruf und will alle Welt erreichen. Alte und neue Osterlieder spiegeln genau dieses wieder: fröhliche Melodien, oft im tänzerischen 6/4 Takt, gerne in Tonarten, die als festlich und strahlend empfunden werden.
„Wir wollen alle fröhlich sein“, eines der bekanntesten Osterlieder, zeigt genau diese österliche Freude. Und ruft dazu auf, die gute Nachricht lautstark zu preisen.
Was liegt da näher, als sich der Instrumente zu bedienen, die weithin zu hören sind und auch außerhalb der Kirchenmauern gespielt werden können, wie Trompeten, Posaunen und Hörnern?
Vor 26 Jahren führte die Idee des österlichen Turmblasens zur Gründung des Posaunenchors der Hauptkirche St. Trinitatis am Fischmarkt. Viele der 22 Bläserinnen und Bläser sind von Anfang an dabei.
Mit blinkenden Trompeten und Posaunen steigen sie die Treppe hinauf
Auch an diesem Ostersonntag ist es wieder soweit: Die Musiker erklimmen den Turm der Kirche. Mit blinkenden Instrumenten unterm Arm steigen sie die Wendeltreppe hinauf, verschwinden zunächst im Glockenturm, um dann - nach einem wahren Parcour aus Gebälk, Treppen und Leitern - oben auf unserem Vierungsturm zu erscheinen.
Immer wieder ist es eine Freude, die letzte Etappe mit Holzstiege und Dachluke heil passiert zu haben und mit dem weiten Blick über Hamburg belohnt zu werden. Zum Gucken bleibt dann aber nicht viel Zeit: Unten warten schon die ersten Zuhörer. Mit „Christ ist erstanden“ geht es los.
Der Klang trägt kilometerweit
Was so richtig viel Spaß macht ist, dass man hier wirklich mal so richtig kräftig spielen kann. Piano? Hier nicht! Und unten? Dort klingt es rund und schön, wie uns immer wieder versichert wird. Nun, das scheint zu stimmen, denn es versammeln sich immer mehr Zuhörer, je nach Windrichtung vor oder neben der Kirche. Bei guten Bedingungen kann sogar meine gehbehinderte Tante die Musik hören – und die wohnt 1,5 Kilometer entfernt in der Großen Bergstraße!
Viel zu schnell ist die Zeit um und wir steigen wieder ab. Einer geht vor, ein zweiter auf die Treppe und dann werden die Instrumente durchgereicht. Mit Glück sind wir rechtzeitig vor dem Geläut an den Glocken vorbei, sitzen kurze Zeit später in der Kirche und warten auf den Beginn des Ostergottesdienstes. Hier fließen Gemeindegesang, Orgel und Posaunenchor zusammen – musikalischer Ausdruck der Freude über die Auferstehung.
Ich wünsche allen Lesern, dass die Osterbotschaft Sie auch dieses Jahr wieder mit Freude erfüllt. Geben Sie diese Botschaft weiter durch Worte, Gesang und einem Lächeln.
Gesegnete Ostern!
Doris Möller, 50, leitet den Posaunenchor an St. Trinitatis Altona seit seiner Wiedergründung im Jahr 1989, im Hauptberuf ist sie Sonderschulpädagogin. Den Anfang machte sie mit „Neustartern“. „Vom Tuten und Blasen hatte damals keiner Ahnung“, erzählt sie. Derzeit musizieren 22 Bläser im Alter von 16 bis 81 Jahren.