"Puppen, Masken und Idole" Emil Noldes Masken-Stillleben im Hamburger Barlach-Haus

Empfangen werden die Besucher von rund 30 farbigen Zeichnungen, die Nolde 1910 bis 1912 größtenteils im Berliner Völkerkundemuseum anfertigte. Damit zählte Nolde zu den vielen Malern, die in fremden Kulturen nach neuen Formen suchten. Kurze Zeit später ging Nolde auf Weltreise, die ihn über Moskau und China bis nach Indonesien und Neu-Guinea führte. Er sammelte ostasiatisches Porzellan, indonesische Schattenfiguren und chinesischen Grabschmuck. Hochwertige Kunst ist in seiner Sammlung ebenso zu finden wie einfacher Nippes.

 

"Multikulturelle Begegnung"

Mit der Kombination von Objekten aus unterschiedlichen Kulturkreisen habe Nolde in seinen Bildern eine "multikulturelle Begegnung" geschaffen, sagte Museumsleiter Karsten Müller bei der Präsentation am Freitag. Oft als Mann und Frau kombiniert stünden die Figuren in einer kulturellen Spannung. Müller räumte ein, dass das Bildkonzept dieser frühen Schaffensphase den Schriften Noldes aus den 30er Jahren widerspreche, in denen er eine Vermischung der Kulturen strikt ablehnt.

 

Das Barlach-Haus liegt im Jenischpark, einem Landschaftsgarten nahe der Elbe. Als Dauerausstellung zeigt es Hauptwerke des expressionistischen Bildhauers, Zeichners und Schriftstellers Ernst Barlach (1870-1938). Gestiftet wurde das Haus vom Hamburger Industriellen Hermann F. Reemtsma (1882-1961), dessen Stiftung für die Finanzierung sorgt. Die Eröffnung fand im Oktober 1962 statt, ein Jahr nach dem Tod des Mäzens.

 

Barlach-Haus im Jenischpark

Baron-Voght-Straße 50a

Hamburg-Flottbek

Öffnungszeiten:

Di bis So 11.00 – 18.00 Uhr