Reaktionen aus den Kirchen EKD-Ratsvorsitzender reagiert mit Bedauern auf Jepsen-Rücktritt

Schneider dankte Jepsen für die langen Jahre der Zusammenarbeit und wünschte ihr für die nächste Zeit "Gottes Segen und Geleit". Der Präses betonte das "nimmermüde Engagement" Jepsens für das Thema "Kirche und Israel". Dies zeige sich unter anderem in ihrer langjährigen Tätigkeit als Vorsitzende des Evangelischen Missionswerkes. Besonders dankte er ihr für die Mitarbeit im EKD-Rat von 1997 bis 2003 sowie für Jepsens Mitgliedschaft in der EKD-Synode.

 

Hervorzuheben sei auch ihr Engagement für die Rechte von Homosexuellen. So habe sie zwischen 1994 und 1996 die Orientierungshilfe zum Thema "Homosexualität und Kirche" vorbereitet, die der Rat unter dem Titel "Mit Spannungen leben" veröffentlicht hatte. Schneider: "Dass die evangelischen Kirchen in Deutschland nicht von den Spannungen um die ethische Bewertung der Homosexualität zerrissen worden sind und zerrissen werden, ist nicht zuletzt diesen Impulsen zu verdanken."

 

Ihre Wahl als Bischöfin "fand weltweit großen Widerhall und war ein bedeutsamer Moment in der Geschichte der Evangelischen Kirche in Deutschland", fügte Schneider hinzu. Die Wahl einer Frau in das Bischofsamt sei eine folgerichtige Konsequenz der ab der Mitte des 20. Jahrhunderts begonnenen Einführung der Frauenordination gewesen.

 

Weihbischof Jaschke: "Sie wird uns fehlen"

Auch der katholische Weihbischof im Erzbistum Hamburg, Hans-Jochen Jaschke, bedauerte den Rücktritt von Bischöfin Maria Jepsen. Dieser Schritt bestätige ihre Geradlinigkeit und Aufrichtigkeit, sagte Jaschke am Freitag in Hamburg. Sie habe Verantwortung dafür übernommen, dass die Kirche in dem Ahrensburger Missbrauchsfall nachlässig gewesen sei.

 

"Es macht ihr Ehre, ihr Amt zur Verfügung zu stellen, aber sie wird uns sehr fehlen", sagte Jaschke. Das Verhältnis zwischen Jepsen und Jaschke galt als besonders freundschaftlich und vertrauensvoll.

 

epd / mk (www.kirche-hamburg.de)