Dirk Ahrens wird neuer Hamburger Diakoniechef Eine neue Stimme für die Armen in Hamburg

Armut, Wohnen und Pflege sieht Ahrens als Schwerpunktthemen für sein neues Amt. Den Hartz-IV-Satz von 382 Euro hält er in einer Großstadt wie Hamburg für viel zu niedrig. Es müsse sichergestellt werden, dass auch arme Menschen die Angebote an Bildung, Gesundheit und Nahverkehr nutzen könnten.

 

Das Wohnungsbauprogramm des Hamburger Senats von 6.000 Wohnungen pro Jahr begrüßt Ahrens zwar grundsätzlich. Problem sei allerdings, dass nur 2.000 Sozialwohnungen geplant seien. Jährlich würden aber etwa 4.000 Wohnungen aus dem Sozialschutz herausfallen. Hier wünscht er sich mehr Engagement von der Politik und den Wohnungsbaugenossenschaften.

 

Neue Anforderungen an die Diakonie durch Migranten

 

Eine besondere Aufgabe für die Diakonie sieht Ahrens in den immer größeren Nachfragen von Migranten. So habe er zum Beispiel im Diakoniezentrum für Wohnungslose drei Sozialarbeiterinnen eingestellt, die polnisch, bulgarisch oder rumänisch sprechen. "Die Vielsprachigkeit in der Arbeit ist für uns eine Kulturänderung." An dem Grundsatz, dass Mitarbeitende einer christlichen Kirche angehören müssen, will er allerdings festhalten, auch wenn Ausnahmen in bestimmten Bereichen notwendig würden.

 

Dabei könnten Muslime durchaus helfen, das evangelische Profil der Diakonie zu schärfen. Die evangelischen Kollegen seien dann angehalten, sich mit neuen Fragen von religiösen Menschen auseinanderzusetzen.

 

Einführung im Hamburger Michael

 

Dirk Ahrens wurde in Goslar am Harz geboren. Nach seinem Theologie-Studium in Hermannsburg und Wien war er unter anderem als Studienleiter in der Pommerschen Kirche für die Ausbildung von Religionslehrern zuständig. Danach war er acht Jahre lang Gemeindepastor in Hamburg-Wandsbek, ehe er 2009 in die Diakonie wechselte.

 

Die offizielle Einführung ins neue Amt wird am 15. Februar um 15 Uhr in der Hauptkiche St. Michaelis gefeiert.