Hamburger Modellprojekt Eine Kita für schwerst mehrfachbehinderte Kinder

Im August 2013 sollen bereits die ersten vier schwerst mehrfach behinderte Kinder mit ihren Familien betreut und beraten werden, sagte Bischöfin Kirsten Fehrs bei der Vorstellung des Projekts. Damit betrete die evangelische Kirche Neuland. Sie hoffe, dass sich die Kindertagesstätte auch für Kinder mit einer lebensbegrenzenden Erkrankung durchsetzt und bewähre. „Diese Kinder könnten sonst nirgendwo anders untergebracht werden. Hier hätten sie die Chance ein Stück Normalität zu erleben“, sagte Fehrs. Wird das Projekt angenommen, könnten bis zu acht schwer mehrfach behinderte Kinder im „Sonnengarten“ betreut werden.

 

Die Grundfinanzierung sei bereits gesichert. Die Hamburger Sozialbehörde sagte 30.000 Euro für den Start und 60.000 Euro für den Jahresbetrieb zu. Allerdings fehle es noch an der besonderen Innenausstattung, sagte Karin Müller, Geschäftsführerin des Ev. Kita-Werks Altona-Blankenese, in deren Trägerschaft die Kita „Sonnengarten“ angesiedelt ist. So werde beispielsweise ein Schallschutz (12.000 Euro) und eine mobile Hebeanlage (5.400 Euro) oder zwei unterfahrbare Sandspieltische (je 5.200 Euro) benötigt – insgesamt fehle es an rund 100.000 Euro für die Ausstattung, schätzt Müller. Sie hoffe auf möglichst viele Spender.

 

Im Raum Hamburg lebten rund 600 schwerst mehrfachbehinderte Kinder, die nicht in Kitas betreut werden könnten, sagte Müller. In dem Modellprojekt „Sonnengarten“ komme auf ein Kind eine besonders geschulte Pflegekraft. Außerdem soll eine Beratungsstelle eingerichtet werden und eine Selbsthilfegruppe für die Eltern. Es kann sein, dass die Kinder in der Betreuungsphase in ein Hospiz übersiedeln müssen. Es ist aber auch möglich, dass Kinder aufgrund der neuen Erfahrungen in eine Integrations-Kita überwechseln können.

 

Die Kita Sonnengarten wird als Teileinrichtung der Integrations-Kindertagesstätte Maria Magdalena errichtet – die Räume befinden sich im neuen Bürgerhaus Bornheide in Osdorf.