200 Jahre HT16 Eine Kirche als Turnhalle

Auch im Seniorensport war der HT16 Vorreiter: Hier eine Aufnahme in historischen Kostümen von 1982

Kurios: Deutschlands erste Turnhalle war eine Kirche in Hamburg. Leider steht die nicht mehr. Aber die Aktiven der Hamburger Turnerschaft von 1816 wirbeln noch immer. Der Verein feiert morgen 200-jähriges Bestehen

Der "HT16" gilt als ältester eigenständiger Turnverein Deutschlands. Als erste Turnhalle diente die knapp 600 Jahre alte Klosterkirche St. Johannis in der Nähe des Rathausmarktes. 

 

  • Wie es dazu kam: Turnvater Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) begeisterte 1815 in Berlin zwei Hamburger Jungs für seine Ideen – die angehenden Kaufleute Wilhelm Benecke und Karl Krutisch, damals 17 und 18 Jahre alt. Sie gründeten am 2. September 1816 mit dem rund 30 Jahre älteren Gotthard Leonhard die "Hamburgische Turnanstalt" – vor dem Brooktor in der heutigen Hafen-City.

Zum Winter suchten sie große, hohe Räume für ihre Leibesübungen – und wurden im Stadtzentrum fündig. Die Klosterkirche St. Johannis in der Nähe des Rathausmarktes stand seit 1814 leer. Sie war zuvor entwidmet worden und hatte unter anderem als Pferdestall gedient.

  • Zwei letzte Jahre führte das zur Turnhalle umgebaute alte Gemäuer ein bewegtes Innenleben. Dann war es so baufällig, dass es abgerissen werden musste. Die Turner zogen in einen Schuppen auf der Bastion Ericus. 1849 baute die Turnerschaft eine eigene Halle.

Heute gehört der "HT16" mit knapp 5.000 Mitgliedern zu den großen Sportanbietern in Hamburg. In dem neuen Kultur- und Sportzentrum in Hamm soll der Verein im nächsten Jahr eine neue Sporthalle beziehen.

Aber vorher wird morgen bei einem Senatsempfang im Rathaus gefeiert. Das Motto: „Neu seit 200 Jahren“. Die jungen Turnerinnen haben fleißig Saltos geübt. Wir gratulieren!