Vor 50 Jahren erschoss ein Rassist Martin Luther King während eines Bürgerprotestes für faire Löhne. Der Vorfall am 4. April 1968 in Memphis im US-Staat Tennessee versetzte die Welt in einen Schockzustand. Was wird nun aus dem Traum des schwarzen US-Bürgerrechtlers und Friedensnobelpreisträgers, dass die Menschen eines Tages geschwisterlich und in Frieden miteinander leben? Nicht erst 50 Jahre später steht fest: Kings Kampf aus dem Geiste Jesu und der Methode Gandhis gehört zum unvergessenen Erbe der Menschheit. Unermüdlich kämpfte er gegen Rassismus, Unterdrückung der afroamerikanischen Minderheit und die auf Rassismus begründete Ungerechtigkeit in der Gesellschaft.
Martin Luther King als modernes Vorbild
Die Akademie der Nordkirche sowie die Apostelkirche in Hamburg-Eimsbüttel laden anlässlich des Todestages zu Sonderveranstaltungen ein. Im Dorothee-Sölle-Haus steht von 19 bis 21 Uhr Kings großer Einsatz für die Gerechtigkeit in der Gesellschaft im Mittelpunkt. Bis heute ist er vielen Menschen ein Vorbild: Auf abstrakter Ebene, was sein Ideale anbelangt, aber auch auf konkretere Ebene: als Impulsgeber für konkretes Engagement und Handeln. Die Akademie der Nordkirche stellt die zentralen Fragen: Was bedeutet Kings Kampf für uns in der Auseinandersetzung mit Fremdenfeindlichkeit, Rechtspopulismus, Rüstungspolitik und Armutsbekämpfung, für eine prophetisch aktive Kirche überhaupt? Wie ist sein gewaltfreies Erbe heute umzusetzen? Auf dem Programm stehen kurze Vorträge von Experten, die Vorführung von dokumentarischen Filmausschnitten und einer abschließenden Podiumsdiskussion. Die Teilnahme ist kostenlos.
Die Apostelkirche ehrt King nicht nur mit einem Gedenkabend sie hat ihn auch in einem ihrer Kirchenfenster verewigt. Dort ist King einer von 12 modernen Apostelinnen und Aposteln. An dem Gedenkabend ab 19 Uhr wirkt der Theologe, Schauspieler und Musiker Julian Sengelmann mit. Die Musik kommt vom Duo „Clerical Beauties (Hans-Martin Gutmann am Klavier und Michale Schirmer an der Gitarre sowie dem Gospelchor „Crossroads unter der Leitung von Christian Gosch.
Gemeindezentrum trägt Namen des Bügerrechtlers
Die Apostelkirche ist nicht die einzige, die King ein dauerhaftes „Denkmal“ gesetzt hat. Nach dem Tod des US-Bürgerrechtlers Martin Luther King am 4. April 1968 hat die Hamburger Kirchengemeinde Steilshoop ihr Gemeindezentrum nach ihm benannt. "Der Tod Martin Luther Kings war ein Aufbruchsignal für unsere Kirchengemeinde", sagt Gemeindepastor Andreas Holzbauer. Die Namensgebung sollte "ein Ansporn für eine besondere Kirchenarbeit sein".