"Ich habe den Wechsel in die Politik nie bereut", sagte Mohaupt dem Evangelischen Pressedienst (epd). Ihm sei die Möglichkeit geschenkt worden, die Entwicklungen in der Stadt aus völlig anderer Perspektive zu erleben und daran mitzuwirken. "Das hat mich neu stimuliert und aktiviert."
Vor seinem Berufswechsel war Mohaupt 25 Jahre lang Hauptpastor an St. Jacobi. Er gründete den "Runden Tisch" zur Bekämpfung der Armut in der City, engagierte sich für die Hamburger Stadtmission, die Bahnhofsmission und die Obdachlosenstätte "Herz As" im Hamburger Wichernhof. Parallel wirkte er viele Jahre als Vorsitzender des NDR-Landesrundfunkrates.
Drei Jahre vor seinem Ruhestand kam der Anruf des damaligen Bürgermeisters Ole von Beust und Mohaupt wechselte in die Politik. Bis zum Frühjahr 2007 war er Senatssprecher. 2008 zog er über den CDU-Listenplatz 18 als parteiloser Abgeordneter in die Bürgerschaft ein.
Er war Fachsprecher seiner Fraktion für das Programm "Lebenswerte Stadt" und Mitglied im Sozial- und Stadtentwicklungsausschuss. Ihm sei wichtig gewesen, den gutbürgerlichen Kaufmannsgeist in der "Hauptstadt der Stiftungen" mit religiös-sozialer Verantwortung zusammenzubringen, sagt Mohaupt.
Im Februar 2010 wurde er mit breiter Mehrheit zum Bürgerschaftspräsidenten gewählt. Sein Vorgänger Berndt Röder (CDU) war nach knapp sechsjähriger Präsidentschaft wegen der "Glatteis-Affäre" zurückgetreten. Bis zum März 2011 stand Mohaupt an der Spitze der Stadt – doch für die nächste Legislaturperiode wollte der damals 68-Jährige nicht wieder kandidieren.
Heute zeigt sich Mohaupt nur noch selten in der Öffentlichkeit. Sein Talar hängt schon seit Jahren unbenutzt im Schrank - als "schönes Museumsstück". Er predigt nirgendwo und übernimmt keine Amtshandlungen – auch nicht, wenn er darum gebeten wird: "Wenn man damit erstmal anfängt, kann man anschließend nie mehr Nein sagen."