Mini-Umfrage E-Mails im Urlaub lesen - ja oder nein?

Horst Gorski, Propst im Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein und Mitglied in der EKD-Synode hatte einmal gesagt, er wolle nach 22 Uhr keine dienstlichen E-Mails mehr schreiben. Heute kontert der Geistliche lachend: „Der Satz ist von der Realität inzwischen wieder abgeschafft.“ Hilfreich seien für ihn jedoch „20 Minuten Meditation am frühen Morgen, um gut in den Tag zu starten.“

 

Annegrethe Stoltenberg, Landespastorin und Leiterin des Diakonisches Werkes Hamburg räumt ein, dass es ihr unterschiedlich gut gelingt, nach Feierabend keine E-Mails zu lesen: „Wenn es aktuelle Konflikte oder Probleme gibt, schaue ich auch am Wochenende in die E-Mails. Nach 22 Uhr allerdings nie!“ Die Landespastorin nimmt aber keine Arbeit mit in den Urlaub: „Wir haben eine gute und entlastende Verabredung im Vorstand des Diakonischen Werkes Hamburg: Wenn es eine wichtige E-Mail gibt, wird man per SMS informiert. So kann man beruhigt ohne Blick in den E-Mail-Eingang Urlaub machen.“

 

Ekkehard Maase, Pastor und EKD-Beauftragter für den Kirchentag in Hamburg 2013. Ihm gelingt die Abgrenzung von der Arbeit „nur mäßig“. Maase begründet das damit, „dass ich meine Arbeit sehr gerne tue und sie mir am Herzen liegt. Ich denke, dass die Chancen, die damit verbunden sind (Zufriedenheit, Erfülltsein, Eins-Sein) mindestens so groß sind wie die Gefahren (nur noch Arbeit im Kopf).“ Urlaub ist für Maase jedoch Auszeit. „... in den Urlaub kommt die Arbeit nicht mit. Meine Sekretärin weiß, wie sie mich in Katastrophenfällen erreichen kann, aber wir sind uns einig, dass es sich dann wirklich um sehr Ernstes handeln muss.“