Seit 1994 werden alljährlich Schüler der Wichern-Schule in St. Nikolai zu Kinderbischöfen ernannt. Vier Wochen lang setzen sie sich mit ihren Klassenkameraden für bessere Lebensbedingungen und Rechte der Kinder in Hamburg ein. In diesem Jahr wollen sie mit ihrem Gefolge die Flüchtlingsunterkunft am Mattkamp in Hamburg-Billstedt und ihre "Kollegin" Bischöfin Kirsten Fehrs besuchen.
Die ersten Kinderbischöfe erinnern sich noch gut an diese Zeit
Hamburgs erste Kinderbischöfe hießen Nadine Gabbert, Svenja Scheele und Felix Börnchen. Sie wurden 1994 in ihr Amt eingeführt von ihrer "großen Kollegin", der damaligen Bischöfin Maria Jepsen. Die Hauptkirche St. Nikolai war bis auf den letzten Platz gefüllt.
20 Jahre später erinnert sich das erste Hamburger Trio noch gut an seine Regentschaft: Ein schönes Gefühl sei das gewesen, als sie nach dem Einführungsgottesdienst, ausgerüstet mit Bischofsstab und Mitra, vor die Nikolaikirche traten. Dort standen Mitschüler der Wichernschule und jubelten.
Ein Termin jagte den nächsten
So richtig hätten sie damals die Dimensionen gar nicht wahrgenommen, gibt Felix Börnchen zu. "Sonst hätten wir bestimmt viel mehr Respekt vor der Aufgabe gehabt." Ein Termin jagte den anderen. Die Kinder gaben Pressekonferenzen, Fernsehteams drehten Filme über sie. Sie besuchten viele Menschen, auch einen Hundertjährigen in einem Heim. Eine prägende Begegnung sei das gewesen, erinnert sich Nadine Gabbert.
Damals wie heute sollten die jungen Würdenträger ihre Sorgen und Wünsche offen aussprechen. Felix, Svenja und Nadine forderten etwa einen autofreien Tag für Hamburg und ein Naturschutzgebiet "für ganz normale Tiere wie Eichhörnchen, Hasen und Füchse". Auch wenn es mit dem autofreien Tag nicht geklappt hat: Die Kinderbischöfe sind in Hamburg inzwischen zu einer festen Institution geworden.
Gottesdienst zur Einführung der Kinderbischöfe
Zeit: Donnerstag, 4. Dezember, 16 Uhr
Ort: Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern