Die Fusion der Nordkirche soll zu Pfingsten 2012 inkraft treten. Dazu ist ein Gründungssfest am 27. Mai in Ratzeburg geplant. Es ist die erste evangelische Kirchenfusion über die ehemalige innerdeutsche Grenze hinweg, teilte der NDR mit. Mit 2,3 Millionen Mitgliedern ist die künftige Nordkirche die fünftgrößte evangelische Landeskirche Deutschlands, sie umfasst die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Bischofssitz Schwerin umstritten
Hintergrund der Fusion ist nicht nur christliche Nächstenliebe, sondern sind auch wirtschaftliche Zwänge. Die kleine pommersche Kirche steht finanziell am Abgrund. Sie braucht schnell kräftige Partner. Deshalb stimmte sie für ein Zusammengehen mit der mecklenburgischen und der nordelbischen Kirche.
Doch auf dem Weg zur Fusion wurden während der Verhandlungen in den vergangenen fünf Jahren auch unpopuläre Entscheidungen getroffen. Besonders umstritten war die Wahl des Sitzes des künftigen Landesbischofs in Schwerin. Das war eine Kompromissentscheidung nach einer Nachtsitzung im Frühjahr 2009. Eigentlich sollte die Zentrale der Nordkirche in Lübeck sein. Dort und auch in Hamburg ist das Unverständnis bis heute groß, denn in Schwerin seien evangelische Christen nur noch eine kleine Minderheit.