Interview über Bibliodrama Die Geschichte des Evangeliums geht weiter

Frage: Frau Langer, manche sagen Bibliodrama sei das „Spiel um Gott“. Was verstehen Sie unter Bibliodrama?

 

Heidemarie Langer: Beim Bibliodrama erarbeitet sich eine Gruppe einen biblischen Text. Im Nachspielen der Bibelszenen und Besinnen der Geschichte entdecken die Menschen mit dem Körper und der Seele Weisungen für ihr Leben. Viele empfinden manches Geschehen als ein Erfahren des Geistes Gottes. Gleichzeitig erleben die Teilnehmenden sich als lebendige Kommentare der biblischen Geschichte. Die Geschichte des Evangeliums ist nicht abgeschlossen sondern geschieht durch uns hindurch weiter.


Welche Voraussetzung braucht der Einzelne für das Bibliodrama?

 

Nur Offenheit und Neugier: Alle, die an einer Begegnung mit anderen Menschen und einem biblischen Text Interesse haben, können teilnehmen.


Wie verbreitet ist Bibliodrama in der Kirchenlandschaft?

 

Über die Jahrzehnte haben sich verschiedene Richtungen und Methoden im Bibliodrama heraus gebildet, auch in Hamburg. Inzwischen gibt es bundesweit viele Bibliodrama-Seminare. Auf dem Evangelischen Kirchentag gibt es ein ökumenisches Zentrum für Bibliodrama-Arbeit. Elemente aus dem Bibliodrama fließen auch in Bibelarbeiten in den Kirchen ein, sowie in Predigten z.B. wenn ein Wort aus dem Text herausgegriffen wird und gefragt wird, was es dem eigenen Leben und der Seele sagt.