Abend der Begegnung Diakoniechefin: Sozialpolitik bleibt Daueraufgabe

Diakonie und Kirche seien immer politisch, nur nicht parteipolitisch, sagte Stoltenberg weiter. Besonders beliebt sei die Diakonie daher immer bei der Opposition. Das ändere sich, wenn die Opposition die Regierung stelle. Doch selbst dann sitze die Diakonie mit der Sozialbehörde im selben Boot, "weil wir uns beide eine soziale Freie und Hansestadt Hamburg wünschen". Interessengegensätze würden dann weniger auf der inhaltlichen Seite auftauchen, sondern "wenn es um die Finanzen geht".

 

Engagierte Menschen

Manchmal werde sie gefragt, wie sie es aushalte, "immer nur Not und Elend zu sehen". Doch diese Sicht treffe keineswegs ihre Berufswirklichkeit. Sie habe bei allem "immer mit Menschen zu tun, die sich engagieren und die Not aktuell lindern, abstellen oder verhindern wollen". Diese Begegnungen habe sie in den 13 Jahren als Diakoniechefin zunehmend als Geschenk empfunden.

 

Stoltenberg leitet das Diakonische Werk in Hamburg seit dem Jahr 2000 und wird zum Jahresende in den Ruhestand treten. Ihr Nachfolger Dirk Ahrens (50) war bereits im April von der Kirchenleitung der Nordkirche berufen worden. Der 1963 in Goslar geborene Theologe ist seit 2009 Vorstand des Diakonie-Hilfswerks der Nordkirche in Hamburg. Zuvor wirkte Ahrens als Gemeindepastor in Hamburg-Wandsbek (2001-09) und als Studienleiter für Religionspädagogik in der damaligen Pommerschen Evangelischen Kirche in Greifswald (1994-2001).