"Hamburg braucht seit langem ein Pflegeheim, das den besonderen Bedürfnissen Obdachloser gerecht wird. Wir sollten jetzt die Chance nutzen, dies gemeinsam umzusetzen und damit ein Beispiel für Hamburg als soziale Stadt zu geben," forderte die Hamburger Diakoniechefin Annegrethe Stoltenberg im Rahmen der Fachtagung "Gesundheitsversorgung und Pflege für Wohnungslose" im Diakonischen Werk Hamburg. Dort stellte die Diakonie der Fachöffentlichkeit ihr Konzept für die Pflege- und die Gesundheitsversorgung von Obdachlosen vor. Die seit kurzem von der Behörde für Soziales und Gesundheit angestrebte Lösung, Obdachlose in "klassische" Pflegeheime zu integrieren, sei zwar eine preiswerte, aber nur für einen eher kleinen Teil der Obdachlosen praktible Lösung, kritiserte Diakonie-Vorstand Dr. Ingo Habenicht: "Viele pflegebedürftige Obdachlose - sei es in der Kurzzeitpflege, zum Beispiel nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, sei es bei der Langzeitpflege - brauchen zusätzliche Unterstützung, die ein traditionelles Pflegeheim, das die Obdachlosen nur räumlich von den anderen Bewohnern trennt, nicht leisten kann. Das geht nicht ohne zusätzliches, speziell ausgebildetes Personal."
Auf der Fachtagung am 13. Mai diskutierten über 70 Teilnehmende aus Politik, Wissenschaft und Praxis über Lösungsmodelle, Wohnungs- und Obdachlosen eine gute Gesundheitversorgung, angemessene Pflege und Altern in Würde zu ermöglichen.
Für Rückfragen steht Ihnen gerne Dr. Ingo Habenicht, Tel. 040/306 20-229 zur Verfügung.