Kundgebung zur Europawahl „Rechtsextremismus stoppen – Demokratie verteidigen – wählen gehen!“


Zum Anlass der Europawahl findet in Hamburg erneut eine groß angelegte Demonstration zur Stärkung der Demokratie statt. Die Evangelische Kirche Hamburg ruft mit dazu auf, sich an der Großkundgebung am Freitag, 7. Juni, zu beteiligen und ein Zeichen für Vielfalt, Akzeptanz und demokratische Werte zu setzen.

Mit dem Motto „GoVote – Unsere Stimmen sind laut!“ feiert ein großes Bündnis aus Hamburger Stiftungen und Institutionen die Demokratie und Freiheit und ist Organisator der Demonstration. Dem Bündnis zugehörig sind neben der Nordkirche unter anderem auch Unternehmensverbände, „Fridays for Future“ und Kulturinstitutionen. Die Auftaktkundgebung, die um 16 Uhr auf der Ludwig-Erhard-Straße beginnt, steht unter dem Motto „Rechtsextremismus stoppen – Demokratie verteidigen – wählen gehen!“. 

Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck sowie amtierende EKD-Ratsvorsitzende, wird gemeinsam mit Landesrabbiner Shlomo Bistritzky und der stellvertretenden Schura-Vorsitzenden Özlem Nas auf der Bühne stehen und zur Wahl aufrufen. „Als Religionsgemeinschaften sind wir in besonderer Weise dafür verantwortlich, für den Dialog, die demokratische Auseinandersetzung und den gesellschaftlichen Frieden einzutreten“, sagt die Bischöfin, die auch Vorsitzende des Interreligiösen Forums Hamburg (IFH) ist. Dazu gehöre auch der Einsatz gegen politischen und religiösen Extremismus, so die Bischöfin. 

Bereits um 15 Uhr sind Menschen jeder Religion zu einer ökumenischen Andacht in der Hauptkirche St. Michaelis eingeladen. Sie steht unter der Überschrift „Die nötigen Schritte tun“ und besteht aus biblischen Lesungen und persönlichen Statements. Im Anschluss können alle gemeinsam zur Kundgebung gehen. Genaue Informationen zum Ablauf der Demonstration finden Sie unter Links & Downloads. 

Demokratie, Vielfalt und Akzeptanz sind mit dem christlichen Selbstverständnis eng verwoben 

„Die Evangelischen Kirchen haben die Pflicht, sich demokratiefeindlichen Tendenzen entgegenzustellen“, heißt es von Hauptpastor und Propst Dr. Martin Vetter. „Demokratie muss immer wieder erneuert, begründet und wenn nötig, verteidigt werden. Dahinter steht die christliche Grundhaltung, dass jede einzelne Person für Gott einen unendlichen Wert besitzt, den sie sich nicht selbst verdienen kann oder muss.“ 

Auch Pröpstin Anja Botta betont die hohe Bedeutung der Demokratie für das christliche Selbstverständnis: „Mit unserem Einsatz für die Demokratie gehen wir als Kirche unserem fundamentalen Auftrag nach, das Evangelium von Gottes Liebe allen Menschen weiterzusagen und stark zu machen. Damit sind Aussonderung, Vertreibung und Abwertungen nicht zu vereinbaren.“ 

Die Europawahl geht alle Menschen an 

In einem Schreiben zur Europawahl, die in Deutschland am 9.Juni stattfindet, unterstreichen die christlichen Kirchen in Norddeutschland deren hohe Bedeutung für den Erhalt von Frieden, Freiheit und soziale Gerechtigkeit. 

„Die Entscheidungen, die auf europäischer Ebene getroffen werden, haben großen Einfluss auf den Alltag in den Regionen und auch bei uns in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg. Es geht um Fragen, die uns alle unmittelbar betreffen – Freiheit und Sicherheit, Armut und wirtschaftliche Entwicklung, Flucht und Migration werden immer auch europäisch entschieden“, heißt es im unter anderem von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und Bischöfin Kisten Fehrs unterzeichneten Schreiben.