Gottesdienste Dem Himmel nahe sein

Aufwinde spüren und sich dem Himmel näher fühlen – nicht nur eine Kindersehnsucht

Hamburg – An diesem Donnerstag, dem Himmelfahrtstag, feiern viele Kirchengemeinden ihre Gottesdienste unter freiem Himmel: nicht nur auf den Wiesen vor der Kirche sondern auch am Bramfelder See, auf den Alsterwiesen bei Ohlstedt und auf dem Segelflugplatz in der Fischbeker Heide.

Die Meteorologen versprechen Temperaturen von bis zu 21 Grad und überwiegend blauen Himmel. Eingeladen sind auch Menschen, die normalerweise nicht den Weg zur Kirche finden.

  • Die Kirchengemeinden aus der Region Süderelbe treffen sich um 11 Uhr zu einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Segelflugplatz in der Fischbeker Heide (Scharlbargstieg). "Himmelfahrt und Segelflug passen nun einmal gut zusammen", sagte Pastor Gerhard Janke aus der Cornelius-Gemeinde Fischbek. "Man fühlt sich hier dem Himmel tatsächlich etwas näher." Die Gemeinde sitzt auf Bierbänken. In der Predigt wird es um die Nähe zum Himmel gehen. "Wir sind getragen von einer unsichtbaren Kraft, spüren Aufwinde - all das wird hier deutlich", sagte der Pastor. Wer möchte, kann die Gedanken der Predigt auch leibhaftig erfahren: Der Segelflugclub Fischbek bietet anschließend Rundflüge an.
  • Die evangelischen Christen in Rothenburgsort kommen auf der Elb-Halbinsel Kaltehofe zusammen. Der Gottesdienst beginnt um 11 Uhr an der Wasserkunst.
  • Die Barmbeker und Dulsberger treffen sich vor dem Museum der Arbeit. Um 10.30 Uhr beginnt der Gottesdienst auf dem Bert-Kaempfert-Platz.
  • Gebetet und gepredigt wird auch beim Open-Air-Gottesdienst um 11 Uhr am Bramfelder See.
  • Im Norden Hamburgs wird der Himmelfahrtstag um 11 Uhr in Ohlstedt auf den Alsterwiesen am Haselknick gefeiert.
  • Die Bahrenfelder treffen sich um 15 Uhr im Luthergarten (Holstenkamp),
  • die Othmarscher um 10.30 Uhr im Rathenaupark (Bernadottestraße)
  • und die Rahlstedter um 11 Uhr im Waldstück am Wehlbrook.
  • Nicht ganz so fröhlich geht es bei den Gemeinden in Billstedt zu, wenn sie sich am Himmelfahrtstag auf dem Friedhof Öjendorf treffen. Die Frage "Wo und wann fängt der Himmel an?" stellten sich oft Menschen, die die Gräber besuchen, sagte Pastorin Sabine Erler. Bereits seit 2007 feiern die Kirchengemeinden der Region in der Friedhofskapelle gemeinsam Himmelfahrt. Nach dem Gottesdienst gibt es auf dem Friedhof Butterkuchen. 

Stichwort: Christi Himmelfahrt

Hamburg – Seit dem vierten Jahrhundert feiern Christen 40 Tage nach Ostern das Fest "Christi Himmelfahrt". Biblische Grundlage ist neben dem Markus- und Lukas-Evangelium das erste Kapitel der Apostelgeschichte im Neuen Testament.

Dort steht, dass der nach seiner Kreuzigung vom Tod auferstandene Jesus Christus vor den Augen seiner Jünger "aufgehoben" wurde: "Eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken" (Apostelgeschichte 1,9). Himmelfahrt wird allerdings in der Theologie kaum noch wörtlich als wirkliche Reise verstanden. Der Himmel ist danach kein geografischer Ort, sondern der Herrschaftsbereich Gottes. Himmelfahrt wird so auch als Symbol der Wandlung und spirituellen Entwicklung der Persönlichkeit gedeutet. Das Fest fällt stets auf einen Donnerstag und ist in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. Im Brauchtum ist der Termin auch als Vatertag bekannt.