Das Licht des Ostermorgens ist ein Symbol für das Leben: Der Tod hat Jesus nicht zerstört und seinen Geist nicht vernichtet. Der Tod ist nicht das Ende, nicht damals für Jesus und alle, die an ihn geglaubt haben. Und nicht heute für uns. Dieses Bild vom Sieg des Lebens über den Tod ist für Christinnen und Christen die Kraft, aus der sie ihren Glauben schöpfen, die Gewissheit, dass Gott das Leben will und nicht den Tod. Diese Gewissheit kann unser Leben begleiten und uns helfen, auch mit den dunklen Seiten des Lebens zurechtzukommen.
Die Kraft, aus der die Kirche lebt
Das Bild vom Sieg des Lebens über den Tod ist zugleich die Kraft, aus der die Kirche lebt. Ohne den Osterglauben und die Begeisterung der ersten Christen gäbe es die Kirchen nicht. Das kann aber umgekehrt auch bedeuten, dass sich im Dasein und im Handeln der Kirche die lebensbejahende Kraft des Osterfestes zeigt: In allem, was wir als Kirche tun, im Kirchenkreis und in den Kirchengemeinden, in Sozialstationen, in unseren evangelischen Kitas und in geistlichen Konzerten – überall steht diese Gewissheit im Hintergrund: die Überzeugung, dass das Leben stärker ist als der Tod. Für diese Überzeugung gibt es eine Fülle von Ausdrucksformen, nicht zuletzt in unseren Bildern vom Frühling, der das Osterfest ja auf seine Weise ebenso abbildet: das erwachende Leben der Natur, die Tage werden heller und wärmer, die Sehnsucht auf das Leben wächst.
Zur Person: Matthias Bohl ist Propst in Wandsbek-Billetal. Als solcher ist er zuständig für 27 Gemeinden.