Wem christliche Werte am Herzen lägen, der ginge nicht eingereiht in eine schweigende, dunkel gekleidete, marschierende Masse: „Diese Anonymität, diese Namenlosigkeit, diese Nichtbegegnung ist nichts anderes als Fortsetzung der Angst mit anderen Mitteln.“
Das Geheimnis des Heiligen Abends, das Geheimnis der Weihnacht sei die Begegnung, sagte Fehrs: „Von Gott und Mensch, aber auch von Mensch und Mensch. Woher immer er kommt. Was immer ihn bewegt." So seien im Stall zu Bethlehem völlig unterschiedliche Männer und Frauen zusammengekommen: die Hirten, die Sterndeuter aus dem Morgenland und die Heilige Familie, die auf den ersten Blick gar nichts Heiliges an sich gehabt hätte.
Einhundert Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs erinnerte die Bischöfin zudem an den „Weihnachtsfrieden“ von 1914, eine nicht von den Befehlshabern autorisierte Waffenruhe zwischen Deutschen und Briten. Später sei von den Militärbehörden verboten worden, über diese zwei Tage Weihnachtsfrieden zu reden. Fehrs: „So viel Angst hatte man vor der subversiven Kraft des Evangeliums! Vor der Macht des kleinen Friedefürsten. Der es schafft, Geschützdonner in Weihnachtslieder zu verwandeln und das Schlachtfeld in einen Fußballplatz.“