In Hamburg demonstierten in einem friedlichen Zug durch die Innenstadt Atomkraftgegner aus ganz Norddeutschland. Nach einer Schweigeminute für die Opfer aus Fukushima sagte Propst Bollmann: Schweigen steht nicht im Gegensatz zum lautstarken Protest. Und wir werden diesen Protest brauchen, damit die Atomenergie von der Erdoberfläche verschwindet.“
Wir brauchen einen langen Atem
Fukushima mache deutlich, dass die Atomenergie nicht beherrschbar sei. Darüber hinaus sei noch immer nicht das Problem der Atommülllagerung gelöst. Und auch die Sicherheitskriterien, die jetzt im Zuge des sogenannten Moratoriums von dem zuständigen Bundesministerium ins Spiel gebracht werden, sind keinesfalls neu.“ Propst Bollmann appellierte an die Demonstranten, an dem auch von der Evangelischen Kirche mitgetragenen langjährigen Protest gegen die Atomenergie festzuhalten. Wir werden einen langen Atem brauchen!"
Unterdessen hat sich Bischof Gerhard Ulrich in Kiel dafür ausgesprochen, die Unterschriften-Aktionen von Brot für die Welt, Oxfam Deutschland, Germanwatch, Greenpeace und WWF (World Wide Fund For Nature) zu unterstützen. Damit verbunden ist ein Appell an die Bundesregierung für ein energiepolitisches Zukunftspaket, das menschengemachte Katastrophen heute und in der Zukunft möglichst ausschließt.
Restrisiko ist Realität geworden
“Die Erdbeben- und Tsunamikatastrophe hat unfassbares Leid gebracht. Die gewaltige Flutwelle hat alles mitgerissen, was nicht Halt finden konnte. Menschen, Straßen, Häuser, Schiffe. Atommeiler bersten, Kettenreaktionen sind nicht mehr beherrschbar. Was wir verharmlosend Restrisiko“ zu nennen pflegten, ist Realität geworden. Angesichts der bedrohlichen Technik werden Lebensängste geweckt, die sich verdichten in Forderungen nach Umkehr und Ausstieg. Eine Mahnung reicht nicht“, sagte Bischof Ulrich. Er fordert einen schnellstmöglichen Ausstieg aus der Atomtechnologie in Deutschland und Europa.
Der Appell der Umwelt- und Entwicklungsverbände an die Bundesregierung fordert ein energiepolitisches Zukunftspaket ohne klimaschädliche und hochriskante Energietechnologien. Die sechs zentralen Eckpfeiler für eine klima- und energiesichere Zukunft sind: Ausstieg aus der Atomenergie, Keine neuen Kohlekraftwerke, Beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Energien, Ein ehrgeiziges deutsches Effizienzziel, Europa als Vorbild beim Klimaschutz und Europa mit ehrgeizigem Effizienzziel. (siehe Anhang)
Mechthild Klein (www.kirche-hamburg.de)
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