Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) überreichte ihr die Auszeichnung in den Redaktions- und Vertriebsräumen der Zeitung im Namen des Bundespräsidenten. Unter den Gästen war auch Detlef Scheele, Chef der Bundesarbeitsagentur in Nürnberg und von 2011 bis 2015 Hamburger Sozialsenator.
Mit harter Arbeit und viel Kreativität sei es Müller und dem ganzen Team gelungen, eine der bundesweit auflagenstärksten Obdachlosenzeitungen zu etablieren, sagte Leonhard. Damit schaffe sie es immer wieder, auf die "Problemlagen der Schwachen" aufmerksam zu machen.
Hamburgs Diakoniechef und "Hinz&Kunzt"-Herausgeber Dirk Ahrens dankte Birgit Müller für ihr "unerschöpfliches Engagement". Müller habe mit der Zeitung eine "hervorragende Balance von Parteilichkeit für die Obdachlosen und hohem journalistischem Niveau geschaffen, die einmalig ist in Deutschland".
„Lage der Obdachlosen ist nicht leichter geworden“
Die Lage der Obdachlosen sei seit der Flüchtlingskrise nicht leichter geworden, sagte Detlev Scheele, Hamburgs Ex-Sozialsenator. Dankbar sei er dafür, dass "Hinz&Kunzt" diese beiden Problemgruppen nie gegeneinander ausgespielt habe.
Birgit Müller bekannte, zuerst "peinlich berührt" gewesen zu sein, als sie von der Verleihung hörte. Doch sie sehe diese als Auszeichnung des gesamten Teams und des ganzen Projekts.
Die erste Ausgabe von "Hinz&Kunzt" erschien am 6. November 1993. Gegründet wurde die Zeitung von dem damaligen Diakoniechef Stephan Reimers, Vorbild war das Straßenmagazin "Big Issue" in London. Vom Verkaufspreis von 2,20 Euro erhält der Verkäufer die Hälfte.
Die Zeitung hat nach Angaben ihres Geschäftsführers Jens Ade derzeit eine monatliche Auflage von 70.000 bis 75.000 Exemplaren. Gemeinsam mit der Patriotischen Gesellschaft ist das Diakonische Werk Hamburg auch heute noch Gesellschafterin der gemeinnützigen Hinz&Kunzt GmbH.