„Ich hoffe, dass auch die Anwohner zur Ruhe kommen und ein Gefühl des Miteinanders mit den Ankommenden entstehen kann.“ Viele Blankeneser empfänden es nur als gerecht, dass der Stadtteil bald auch Geflüchtete aufnehme. Sie freuten sich auf die Ankommenden und seien gerne bereit, Verantwortung zu übernehmen.
Die Kirchengemeinde plane für den Sommer ein Begegnungsfest für Blankeneser und Geflüchtete aus umliegenden Stadtteilen auf dem Grundstück. "Endlich kann der Stadtteil wieder sein wahres Gesicht zeigen", so Rodenbeck.
Die Stadt Hamburg hatte am Donnerstag mit den Baumfällarbeiten begonnen. Auf dem Grundstück wüchsen keine geschützten Arten, wie ein Gutachter festgestellt habe, heißt es in einer Mitteilung.
Am Mittwoch hatte das Hamburgische Oberverwaltungsgericht den von Anwohnern erstrittenen Baustopp für die Flüchtlingsunterkunft aufgehoben. Die Richter gaben der Beschwerde der Stadt Recht und hoben die vorangegangene Entscheidung des Verwaltungsgerichts auf.
Die Anwohner beriefen sich auf das Umweltrecht
Die klagenden Anwohner hatten sich wegen der 42 zu fällenden Bäume auf das Umweltrecht berufen. Eine Sprecherin des Gerichts sagte allerdings, das Eilverfahren gegen die Folgeunterbringung laufe weiter. Eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts sei offen.
Die Stadt Hamburg geht jedoch davon aus, dass die Flüchtlingsunterkunft in Blankenese kommt. Flüchtlingskoordinator Anselm Sprandel sagte im Gespräch mit dem Hamburg Journal im NDR, er halte es für unwahrscheinlich, dass der Baustopp noch einmal auflebe.
Im Björnsonweg soll ab Juli ein Pavillondorf mit Platz für 192 Geflüchtete entstehen. Die Unterkunft wäre die erste in Blankenese. Die dafür notwendigen Baumfällarbeiten hatten Anwohner mit einer Auto-Blockade verhindert und dann den Baustopp erwirkt. Weit über 1.000 Blankeneser hatten in Reaktion darauf für eine Willkommenskultur in dem wohlhabenden Stadtteil demonstriert.