Klimaschutz in Hamburg Bischöfin legt Grundstein - Kita als energiesparendes Passivhaus

Mit dem speziell gedämmten Haus werden 80 Prozent der herkömmlichen Energiekosten eingespart. Wegen seiner umweltschonenden Ausrichtung unterstützen die Hamburgische Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt sowie die Nordelbische Kirche das Projekt. 24 Kinder sollen hier später betreut werden.

 

Senatorin Hajduk: Signalwirkung erwünscht

Anlässlich der Grundsteinlegung lobte Umweltsenatorin Anja Hajduk (GAL) das Engagement der Rissener Kirchengemeinde: „Die Zusammenarbeit zwischen Kirche und Stadt hat sich wieder bewährt und ein wichtiges Klimaschutzprojekt für Hamburg und die Region realisiert. Wir wünschen uns, dass von diesem Projekt eine Signalwirkung ausgeht und andere Investoren und Architekten zur Nachahmung anregt. Als Stadt geht es uns darum, diese hohen Standards Schritt für Schritt auch in anderen öffentlichen Gebäuden, insbesondere in den Schulen, zu verwirklichen.“

 

Bereits im vergangenen Sommer war der Startschuss für fünf energetische Sanierungen von Kindertagestätten im Osten Hamburgs erfolgt, die von der Stadt unterstützt werden.


Die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Maria Jepsen, sagte: „Wir brauchen eine Wende hin zu einer nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise, wenn wir dem Klimawandel wirksam entgegentreten wollen. Damit auch die Kleinen, die bald diesen Kindergarten besuchen, in 50 oder 70 Jahren noch eine lebenswerte Umwelt vorfinden.“


Das Gebäude wird nach dem sogenannten Passivhaus-Standard zertifiziert, das heißt es wird ein Heizenergiebedarf von 15 kWh/(m²a) eingehalten. Die Energieeinsparung beim Heizen beträgt über 80 Prozent gegenüber den gesetzlich vorgeschriebenen Neubau-Standards. Die Heizkosten betragen nur 10 bis 25 € pro Monat. Es nutzt in erster Linie Sonnenenergie, die über große, nach Süden gerichtete Fenster in das Haus gelangt. Durch eine spezielle Dämmung wird die Wärme im Haus gehalten.


Der Pastor der Johanneskirchengemeinde Rissen und Initiator des Projekts, Klaus-Dieter Wirtz, sagte: „Warum nun Passivhaus? Weil wir begehbare, in die Zukunft gerichtete Wege suchen, die uns anvertraute Schöpfung Gottes zu bewahren. Wir reden nicht nur, sondern versuchen zum Beispiel mit diesem Projekt, biblische Botschaft in den Alltag hinein umzusetzen."


Die evangelische Kindertagestätte in Rissen in der Trägerschaft des Kindertagesstättenwerkes Blankenese betreut 120 Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren in 6 Gruppen. In einer Hortgruppe werden Kinder von 6 bis 10 Jahren stundenweise betreut. Dieses Angebot möchte die Johannes-Kirchengemeinde Rissen mit dem Neubau einer Kinderkrippe für 2 Gruppen je 12 Kinder an der Wedeler Landstraße erweitern. Die zweigeschossige Kinderkrippe soll Anfang 2011 fertig gestellt sein.


Die Kinderkrippe wird in Holzrahmenbauweise erstellt. Holzständer- und Dämmstärken sind auf die Passivhausplanung abgestimmt. Die Fassade wird aus rotem Vormauerziegel bestehen. Das Gebäude erhält eine Wärmepumpe mit Solarunterstützung, Frischwasserstation und Heizungspufferspeicher.


Thomas Kärst / mk (www.kirche-hamburg.de)