"Körperwelten" Bischöfin kritisiert Plastinate

Die Darstellung abgezogener Haut, aufgesägter Schädel und weitaufgerissener Augen löse in ihr "das Gefühl aus, dass hier schützenswerte Grenzen verletzt werden", schreibt Fehrs in der "Evangelischen Zeitung", die am Sonntag in Hamburg erscheint.

 

"Körperwelten - eine Herzenssache" ist eine immer wieder modifizierte Wanderausstellung, die seit 1995 offenbar weltweit rund 40 Millionen Menschen besuchten.

 

Die Leichen-Schau störe die Totenruhe, so Fehrs weiter. Die "marktschreierischen Körperwelten" nutzten die Toten als Objekt. Das Herz, um das es bei den "Körperwelten" besonders geht, werde auf den bloßen Muskel reduziert. Hinter der gläsernen Inszenierung des toten Körpers sei das Wunder des Lebens nicht zu erkennen.

 

Das Projekt "Lebenswelten" lädt zum Dialog ein

 

In Hamburg will das "Ökumenische Forum HafenCity" zu einer Auseinandersetzung und einem Dialog mit den "Körperwelten" einladen. Für das Wochenende vom 26. und 27. Juni ist das Projekt "Lebenswelten - Zeig Dein Herz" geplant. Dafür wird im Forum ein mobiles Fotostudio aufgebaut.

 

Besucher der Ausstellung, Bewohner der HafenCity und andere Interessierte sind eingeladen, eine eigene Ausstellung mit zu gestalten, die Menschen in ihrer Vielfalt und Lebendigkeit zeigt. Für dieses Projekt hat die Bischöfin die Schirmherrschaft übernommen. Bei der traditionellen "Nacht der Kirchen" (6. September) sollen 100 der lebensgroßen Porträts unter dem Motto "Beherzt" ausgestellt werden.

 

Orte: Kulturcompagnie in der Hafencity, Shanghaiallee 7

Ökumenisches Forum HafenCity, Shanghaiallee 12-14