Nacht der 100.000 Kerzen Bischöfin erinnert an Hiroshima und Atombombenabwurf

Noch immer würden Menschen um Worte und Gesten ringen, um das Grauen zu erfassen, so die Bischöfin weiter. Dies gelte nach 1945 auch für die Jahre 1986 und 2011 mit den Atomkatastrophen in Tschernobyl und Fukushima. Angesichts dieser Vernichtung, Gewalt und atomaren Verseuchung gelte es, "Visionen des ganz anderen" zu formulieren, ohne dabei das Böse zu verleugnen.

 

Angesichts von "Zonen des Todes" brauche es Worte und Widerworte, um die Sprachlosigkeit zu überwinden. Worte, um angesichts atomarer Zerstörung zu hoffen, dass die Menschheit "demütig ihre Grenzen erkennt". Und Worte, um angesichts der "Schrecknisse heutiger Atomindustrie" samt ihrer nicht gefundenen Endlager klar zu sagen: "Nein danke!"

 

Nach der Friedensandacht der Bischöfin startete die Lichterprozession, bei der Lotosblüten mit brennenden Teelichtern auf das Wasser gesetzt wurden. Die "Nacht der 100.000 Kerzen" wurde veranstaltet vom Friedensnetzwerk Pinneberg. Es mahnt auch zur vollständigen Abschaffung von Atomwaffen und zum Abschalten von Atomkraftwerken.

 

Die Tradition der schwimmenden Kerzen erinnert an die Menschen, die im kühlenden Wasser des Meeres Rettung vor dem Feuer nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945 suchten. Die Atom-Explosionen töteten über 92.000 Menschen. Weitere 130.000 starben alleine bis Ende 1945 an den Folgen des atomaren Angriffs.