Als Religionsgemeinschaften wollen wir miteinander friedlich das Leben in unserer Stadt mitgestalten“, sagte die Bischöfin am Mittwoch bei einem Besuch in der Centrum-Moschee in Hamburg-St. Georg. Anlass war das zehnjährige Bestehen der Schura - Rat islamischer Gemeinschaften in Hamburg“.
Zugleich verurteilte die Bischöfin die tödliche Messerattacke auf die Muslimin Marwa El Sherbini in Dresden. Vorurteile und Feindseligkeiten gegen Muslime dürften in Deutschland keinen Platz haben, sagte die Bischöfin. Auch wurde bei dem Besuch eine entsprechende Erklärung des Interreligiösen Forums in Hamburg vorgestellt (siehe Anlage), die unter anderem von der Schura, der Nordelbischen Kirche, dem Erzbistum Hamburg und der Jüdischen Gemeinde unterzeichnet worden ist.
Als Gastgeschenk überreichte die Bischöfin dem Imam Ramazan Ucar einen Wandteller mit dem arabischen Text des Vaterunser. Im Gespräch der
Religionen müssen wir über unseren eigenen Glauben Auskunft geben können“, sagte die Bischöfin. In seiner Dankesrede hob der Imam die gute Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften in Hamburg hervor: Probleme sollen uns nicht voneinander trennen, sondern zusammenbringen.“ Auch Abu Ahmed Jakobi, Beauftragter der Schura für den interreligiösen Dialog, sagte an die Adresse der Bischöfin: Ihr Besuch gibt uns Hoffnung.“ In Deutschland dürfe keine Bevölkerungsgruppe ausgegrenzt und verfolgt werden.
Die Schura - Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg e.V.“ wurde im Juli 1999 gegründet. Ihr gehören derzeit 40 Moscheegemeinden
und islamische Vereine in Hamburg an. In ihnen sind Sunniten wie Schiiten und Muslime unterschiedlichster Herkunft vertreten. Die Schura
(arab. für Rat, Ratsversammlung“) wirkt auch mit im Interreligiösen Forum Hamburg.