Wohnungslose in Hamburg „Bieten Sie Wasser und Sonnenschutz an“


Die sommerlichen Temperaturen in Hamburg sind nicht für alle eine Freude. Einigen Menschen fällt es schwer mit der Hitze umzugehen, so zum Beispiel Älteren oder Kranken. Ebenfalls zu kämpfen mit der Hitze und der starken Sonne haben Wohnungslose. 

Melanie Mücher, Leiterin des Diakonie-Zentrums für Wohnungslose der Diakonie Hamburg rät: „Achten Sie bei Hitze auf Ihre Mitmenschen! Bieten Sie ihnen Wasser oder Sonnenschutz an, begleiten Sie sie eventuell in den Schatten und rufen Sie im Notfall unbedingt die 112.“ 

Bei diesem sommerlichen Wetter erhalten obdach- und wohnungslose Menschen im Diakonie-Zentrum für Wohnungslose ausreichend Trinkwasser, können sich duschen oder waschen und tagsüber aufhalten. „Sie sind dann also nicht der Sonne ausgesetzt“, sagt Mücher. 

Unterstützung für obdachlose Menschen in sämtlichen diakonischen Einrichtungen

Auch in allen anderen Diakonie-Mitgliedseinrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe bekommen obdachlose Menschen bei Hitze Unterstützung, darunter die Tagesstätte MAhLZEIT in Altona oder das Bodelschwingh-Haus in Barmbek-Süd

Außerdem gibt es den Mitternachtsbus, im Winter verteilt dessen Team Schlafsäcke und Suppe. Doch auch im Sommer sind die Helfer*innen jede Nacht unterwegs, um bis zu 200 Menschen mit Trinkwasser zu versorgen. Mücher: „Auch unsere Straßensozialarbeiterinnen und -arbeiter geben auf ihren Touren bei Bedarf Wasser und Sonnencreme aus.“

Sozialverband fordert Hitzeschutzplan inklusive mehr Grün und öffentlichen Wasserstellen

Der Sozialverband fordert einen Hitzeschutzplan und mehr Grün in Hamburg. Fast 50 Prozent der Stadtfläche seien versiegelt, kritisiert Klaus Wicher, Hamburger Landesvorsitzender des Sozialverbands Deutschland (SoVD). Das sei angesichts von mehr Hitze und Starkregen zu viel. Die Politik unterschätze die steigenden Temperaturen in der Stadt.

Er fordert außerdem mehr Trinkbrunnen. „In Hamburg gibt es derzeit 38 Trinkstellen, Berlin dagegen hat 166, in Wien sind es sogar über 1.000“, sagte er. „Fachleute gehen davon aus, dass sich momentan mehr als 5.000 Obdachlose in der Stadt aufhalten. Für sie ist es überlebenswichtig, im Sommer an Trinkwasser zu kommen.“