Schon seit Jahren gibt es eine vom Kirchenkreis koordinierte Besuchergruppe, die regelmäßig zu Gesprächen mit den Insassen in die Abschiebungshaft geht. Menschen, die keinen legalen Aufenthalt in Deutschland haben, sind ausreisepflichtig. Wenn sie dieser Pflicht nicht freiwillig nachkommen, werden sie abgeschoben. Um diese zwangsweise Durchsetzung der Ausreise zu sichern, kommen sie oftmals in die Abschiebungshaft der JVA Billwerder.
Fanny Dethloff, Flüchtlings-und Menschenrechtsbeauftragte der Nordkirche und Gisela Nuguid, Referentin für Migration und Asyl im Kirchenkreis Hamburg-Ost führen in die Arbeit mit Abschiebungshäftlingen ein und beantworten Fragen zu diesem Thema.
Ende der Abschiebehaft gefordert
Unterdessen hat evangelische Gefängnisseelsorger Martin Hagenmaier hat ein möglichst schnelles Ende der Abschiebungshaft in Schleswig-Holstein gefordert. Anlass ist das zehnjährige Bestehen des Rendsburger Abschiebungsgefängnisses, in dem der Pastor als Seelsorger arbeitet.
Nach Hagenmaiers Angaben wurden in Rendsburg im vergangenen Jahr 317 Personen durchschnittlich 27,5 Tage festgesetzt. Nur 13 Prozent der Häftlinge wurden in ihr Herkunftsland abgeschoben. 77 Prozent wurden in ein anderes Land in Europa gebracht. Neun Prozent wurden aus der Haft "sang- und klanglos entlassen", so der Pastor. Die Kieler Landesregierung strebt eine Abschaffung der Abschiebehaft auf Bundesebene an.
Kontakt und Information
über die Hamburger Besuchsgruppe:
Gisela Nuguid
Tel.: 040 – 519 000 888