Der Hamburger Bach "Aus der Seele muss man spielen"

Carl Philipp Emanuel Bach wurde am 8. März 1714 in Weimar als zweitältester Sohn Johann Sebastian Bachs geboren. Einer seiner Taufpaten war der große Barockkomponist Georg Philipp Telemann (1681-1767). Nach der Schule begann Bach 1731 ein Jura-Studium in Leipzig und Frankfurt/Oder, das er mit seiner Musik finanzierte.

 

1738 berief ihn der damalige preußische Kronprinz Friedrich (1712-1787) als Cembalist nach Ruppin. Als der Prinz 1740 König wurde, folgte ihm der junge Bach nach Berlin. In den 28 Jahren in Berlin wurde "CPE Bach" zu einem der bekanntesten "Clavieristen" Europas. Er schrieb mehr als 100 Sonaten, mehrere Sinfonien und zahlreiche Kantaten.

 

Als sein Pate Telemann in Hamburg starb, übernahm Bach am Ostersonntag 1768 das Amt als Kantor der Gelehrtenschule Johanneum und wurde städtischer Musikdirektor an den fünf Hauptkirchen. Viele seiner Stücke waren auch kommerziell erfolgreich und machten ihn weithin bekannt: "Meine Sonaten gehen ab wie warme Semlen", schrieb er.

 

Zwar rühmten ihn die Zeitgenossen. Doch in der Wirkungsgeschichte hatte Carl Philipp Emanuel das Pech, zwischen den Epochen zu stehen - er war das Musikgenie im Übergang vom Barock zur Klassik. Als man Mitte des 19. Jahrhunderts die große Musik seines Vaters wieder zu entdecken begann, geriet der Sohn zunehmend in Vergessenheit.

 

Carl Philipp Emanuel Bach starb am 14. Dezember 1788 in Hamburg, sein Grab befindet sich noch heute in der Krypta der Hauptkirche St. Michaelis. In dem Nachruf einer Tageszeitung stand damals, er sei "eine der größten Zierden der Tonkunst" gewesen, dessen Kompositionen "immer neu, unerschöpflich, groß und kraftvoll bleiben werden".