Vorsicht bei Bluthochdruck und Depressionen Alzheimer – neue Präventionsmöglichkeiten

„Neurologen wissen heute, dass bestimmte Krankheiten wie Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel, Depressionen oder Hirninfakte die Entwicklung einer Demenz beschleunigen können“, sagt Buchautorin und Journalistin Carola Kleinschmidt. Leider würden diese Krankheiten bei älteren Menschen häufig nicht ausreichend gut behandelt. Das wirke sich signifikant negativ auf die geistige Beweglichkeit im Alter aus.

 

25 Prozent Demenz-Erkrankungen bei 85 bis 90-Jährigen

Da bahnt sich nach Ansicht vieler Mediziner eine Entwicklung an, deren gesellschaftliche Folgen noch gar nicht abzusehen sind, schlichtweg weil das Lebensalter der Menschen kontinuierlich steigt. Bei der Altersgruppe zwischen 85 und 90 Jahren leiden derzeit knapp ein Viertel unter Demenz-Erkrankungen.

 

Alzheimer ist übrigens keine neue Krankheit – schon im Altertum kannte man die Symptome. Heute weiß man, dass die Alzheimer-Demenz nicht über Nacht auftritt, sondern sich über mehrere Jahrzehnte aufbaut, bis sich erste Symptome zeigen. Und genau da setzt die Prävention ein.


Bewegung lässt Hirnzellen sprießen

"Studien weisen darauf hin, dass wenn belastende Faktoren wie Bluthochdruck und andere Krankheiten weitgehend dezimiert werden, kann ein gesundes Gehirn es schaffen, die durch den Zelltod im Hirn bedingten Ausfälle auszugleichen", sagt Kleinschmidt. Die Demenz-Symptome zeigen sich folglich gar nicht. Das sei eine große Hoffnung. Und genau da könne der einzelne selbst aktiv werden. „Es sind eben nicht allein die Gene oder das Alter, sondern auch die Lebensführung“, fügt die Biologin hinzu. Das Alzheimer-Risiko könne man dadurch senken, dass man sein Gehirn aktiv am Laufen hält. Auch Sport zähle dazu, weil Bewegung Hirnzellen sprießen lasse. Jeden Tag 30 Minuten reichten schon aus. Oder ein gutes Gespräch zu führen oder ein Instrument zu erlernen - solche Aktivitäten wirken wie ein Schmiermittel für das Gehirn. Hauptsache man hat Spaß daran.

 

Mechthild Klein (www.kirche-hamburg.de)

 

Buchtipp:

Hans Förstl, Carola Kleinschmidt: Das Anti-Alzheimer-Buch - Ängste, Fakten, Präventionsmöglichkeiten, Kösel Verlag 2009, 206 S., 17,95 Euro