Ausstellungstipp – Bucerius Kunst Forum Altarbilder dokumentieren die Entstehung realistischer Malerei

Die Goldfarbe als gleichsam transzendenter Hintergrund für die Heiligen Figuren wich zugunsten von neuen Details, heißt es in dem Audioführer der Ausstellung. Zaghaft entstanden erste stilisierte Landschaften und Gebäude bis schließlich vollständige Pflanzen und komplexe architektonische Räume und realistische Menschen abgebildet wurden.

 

Abbild der Wirklichkeit

Das neue Bildverständnis spiegelt sich in den Altarbildern wieder: „Aus dem religiösen Kultbild wurde ein Abbild der Wirklichkeit“, erläutert die Audioführung des Bucerius Kunst Forums. So war Maria mit dem Jesuskind plötzlich nicht mehr auf dem transzendenten Goldgrund zu sehen, sondern in einem Stall mit Tieren und Krippe.

 

Der Wandel deutete sich schon bei Guido da Siena an. Bei seinem Bild der Anbetung der Könige (um 1270/80) erscheinen sogar die Reittiere der Könige, eine stilisierte Landschaft, Thron und Gebäude.

 

Bis zu dem realistischen Porträt von Sandro Botticello im späten 15. Jahrhundert entwickeln sich zunehmend Perspektive und Räumlichkeit, heißt es weiter. Der Heiligenschein wandelt sich, eine geradezu plastische Körperlichkeit geht von den Figuren aus. Und die Maler kosten erzählerische Details aus den Evangelien geradezu aus.

 

Die Exponate stammen nach Angaben des Bucerius Kunst Forums alle aus dem Lindenau-Museum Altenburg. Das Haus hat sich mit seiner Sammlung auf altitalienische Gemälde spezialisiert.

 

Bucerius Kunst Forum

Rathausmarkt (U Rathaus/ S Jungfernstieg)

täglich von 11.00 bis 19.00 Uhr geöffnet,

Do bis 21.00 Uhr

am 24.12. geschlossen

am 31.12. bis 18 Uhr geöffnet

Eintritt: 8,-/erm. 5,- Euro

Montags Einheitspreis: 5,- Euro

Kinder und Jugendliche unter 18 J.: Eintritt frei